MAINZ. Im Jahr 2022 hat die Krankenversicherung Barmer einen Rekordwert bei Krankmeldungen in Rheinland-Pfalz verzeichnet. Der Krankenstand lag im vergangenen Jahr bei 6,3 Prozent, wie die Barmer in Mainz am Dienstag mitteilte.
«Das heißt, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1000 Beschäftigten aus Rheinland-Pfalz 63 arbeitsunfähig gemeldet waren», sagte Dunja Kleis, Geschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. 2021 hatte der Krankenstand bei 4,8 Prozent gelegen.
Mitverantwortlich sei vor allem ein Anstieg bei Atemwegsinfekten. Auch die Zahl der psychisch bedingten Fehltage rheinland-pfälzischer Arbeitnehmer stieg an. Laut Barmer fielen Erwerbspersonen im Schnitt 22,9 Tage wegen Krankheit aus – 2021 waren es 17,7 Tage gewesen.
Atemwegserkrankungen wie Grippe, Husten und Schnupfen sorgten für fast dreimal so viele Krankheitstage wie im Jahr 2021, hieß es. Während die typische Grippe- und Erkältungswelle im Frühjahr 2021 ausgeblieben war, sei die Zahl der Atemwegsinfekte nach dem Wegfall von Corona-Restriktionen im vergangenen Jahr wieder gestiegen.
Auch die Krankenversicherungen AOK, DAK und TK hatten für das Jahr 2022 von stark gestiegenen Krankmeldungen sowie von Anstiegen von Atemwegserkrankungen berichtet. Die AOK und DAK verzeichneten Höchstwerte seit Beginn der jeweiligen Erhebungen.
Laut Statistik der Barmer stieg 2022 auch die Zahl der Fehltage wegen psychischer Leiden wie Depressionen an. Demnach waren psychische Probleme der zweithäufigste Grund für krankheitsbedingte Fehltage im Bundesland. «Durch die demografische Entwicklung der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel ist in den Unternehmen ein aktiver Umgang mit seelischen Erkrankungen unumgänglich», sagte Kleis. Im Schnitt fehlten Arbeitnehmer an 4,1 Tagen wegen psychischer Leiden. Ein Allzeithoch hatte die Krankenversicherung mit 3,9 Tagen noch im Jahr 2021 verzeichnet.
Laut der Erhebung zeigten sich auch regionale Unterschiede. In Zweibrücken gab es im Schnitt 28,2 Krankheitstage, die wenigsten Fehltage fielen mit 18 Tagen in der Landeshauptstadt Mainz an. (Quelle: dpa)