48-Millionen-Projekt “Windpark Bescheid Süd”: Windkraft für Trier

15
Aktuell laufen die Arbeiten zur Errichtung der vier Windräder. Auf dem Foto ist das Fundament eines Windrads zu sehen. Foto: SWT

TRIER/BESCHEID. Zusammen mit den Stadtwerken Trier (SWT) haben vier Partner den Windpark Bescheid Süd an der Autobahn A1 gekauft. Vier große Windräder werden dort ab Jahresende rund 16,8 Millionen Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr erzeugen.

Davon profitiert unter anderem ein großer Trierer Industriebetrieb. Aber auch alle anderen SWT-Kunden können sich gewinnbringend beteiligen.

Das berichtet die Trierer Rathaus Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe vom Dienstag.

Aktuell laufen in Bescheid, rund 20 Kilometer östlich von Trier, die Bauarbeiten für insgesamt vier Türme. Sie werden 166 Meter in die Höhe ragen und mit ihrem 150-Meter Rotor jeweils 4,2 Megawatt an grünem Strom liefern. Entwicklung und Bau des Windparks liegen in der Hand der Firma JUWI (Wörrstadt), doch der Betrieb wird an die neu gegründete Betreibergesellschaft „Windpark Bescheid Süd“ übergehen. Für die Betreibergesellschaft haben sich fünf regionale Akteure in einer Konstellation zusammengeschlossen, die es so noch nicht gab, wie sie bei einem Pressegespräch am Freitag betonen: die Stadtwerke Trier, die Regionalwerke Trier Saarburg (RTS), die Sparkasse Trier, die Volksbank Trier sowie der Tabakhersteller JTI.

JTI, größter Industriebetrieb in Trier, wolle bis 2030 in Bezug auf eigene Aktivitäten klimaneutral sein, erklärt Werksleiter Peter Kilburg. Strom erzeugt das Werk bisher vor allem über eine Gasturbine und über Photovoltaikanlagen. Künftig wird JTI 50 Prozent des von den Windkraftanlagen erzeugten Stroms einkaufen und damit entsprechend weniger Gas verbrauchen. Zwischen 6000 und 7000 Tonnen CO2 werden so schon im ersten Jahr eingespart, rund zehn Prozent des Gesamtverbrauchs, sagte Kilburg. „Gleichzeitig gibt uns der Windpark langfristig Planungssicherheit bei der Energieversorgung.“

OB Wolfram Leibe, Vorsitzender des SWT-Verwaltungsrats, hebt die strategische Bedeutung hervor: „Das ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Stadtwerke. Auf dem Weg zur Klimaneutralität wollen sie bis 2030 alle Stromkunden, also Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden, zu 100 Prozent mit Energie aus der Region versorgen.“ Über seine Regionalwerke ist auch der Landkreis Trier-Saarburg an dem Projekt beteiligt. Landrat Stefan Metzdorf würdigt deshalb die regionale Zusammenarbeit: „Nur so können wir die Energiewende schaffen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für die Region generieren.

Zusammenarbeit ist auch das Stichwort für Johannes Kemmer, Geschäftsführer der Volksbank Trier Beteiligungsgesellschaft, und Dr. Peter Späth, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, denn beide Banken treten als gemeinsame Kreditgeber auf.

Angesichts einer Investitionssumme von 48 Millionen Euro eine in dieser Größenordnung bisher einmalige Kooperation. Späth sagt: „Die Investition in erneuerbare Energien ist eine wichtige Investition in die Zukunft für die Menschen in unserer Region. Wir werden systematisch weiter in erneuerbare Energien investieren.“ Das kündigte auch Kemmer an: „Wenn wir den Industriebetrieben langfristig nachhaltige Energie zu stabilen und planbaren Preisen anbieten können, schaffen wir einen wichtigen Standortvorteil.“

Als Energie-Experte übernehmen die SWT eine besondere Rolle, weil sie auch das sogenannte Bilanzkreismanagement übernehmen. Das heißt vereinfacht ausgedrückt, die SWT überwachen Stromerzeugung und -bedarf und gleichen diese in Echtzeit aus. Für die Stadtwerke sei der Windpark ein weiterer Schritt, um Kunden vor Ort mit selbst erzeugtem Grünstrom zu versorgen, sagt Vorstand Arndt Müller. „Während wir den Bedarf unserer Privat- und Gewerbekunden schon auf diese Weise decken, gehen wir mit dem Windpark Bescheid nun den nächsten Schritt und versorgen erstmals große Industriebetriebe direkt mit eigenem Strom.“

Neben Industriekunden können von dem Invest auch Bürgerinnen und Bürger profitieren – vorausgesetzt, sie sind SWT-Kunden. Über eine Onlineplattform können sie Anteile mit einem Volumen zwischen 500 und 20.000 Euro zeichnen. Die Verzinsung beträgt drei Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von fünf Jahren. Weitere Informationen unter beteiligung.swt.de

(QUELLE: Michael Schmitz / TRIERER RATHAUS ZEITUNG 13.06.23)

Vorheriger ArtikelEifelkreis: Unkrautvernichtung mit Gasbrenner führt zu Heckenbrand – Zwei Verletzte
Nächster ArtikelLkw-Reifen auf A3 geplatzt: Sattelzug kippt um – Tonnenweise Milch auf Fahrbahn

15 Kommentare

  1. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der Wind weht. Das tut der ja ab und zu.

    Zum angebotenen “ Invest “ für die Kunden der SWT. Dagegen ist nichts einzuwenden, Euer Geld (das Geld der Kunden) ist jetzt schon fast nichts mehr wert, da spielt es keine Rolle mehr, in welchen Quellen es versickert.

    Die Kunden der Sparkasse Trier sollten mal konkret darüber nachdenken, was dieses Institut mit dem Geld macht, welches Ihnen anvertraut wurde. Ob es dort noch gut aufgehoben ist?

    • Was hat die Sparkasse jetzt schlechteres investiert als die Volksbank? Warum sollte ein Invest in regenerative Energien von der Sparkasse (oder sonst wem) schlechter sein, als von anderen Investoren wie beispielsweise JTI. Der Kerngedanke ist doch, den eigenen Stromverbrauch selbst und kostensicher zu produzieren und die Mehrproduktion zu marktüblichen Preisen (die ja wahrscheinlich nicht günstiger werden) zu veräußern.

      Solche Investments gibt es übrigens als Solarparks von Trierer Firmen und zusammengeschlossen Bürgern seit Jahren zu hauf. Aber Hauptsache alles negativ sehen und darstellen.

      • @dummgreischler

        “ “ Der Kerngedanke ist doch, den eigenen Stromverbrauch selbst und kostensicher zu produzieren und die Mehrproduktion zu marktüblichen Preisen (die ja wahrscheinlich nicht günstiger werden) zu veräußern. “

        Sie gehören offensichtlich zu dem Personenkreis die jedes Märchen glauben, was Ihnen von interessierten Kreisen offeriert wird. Mit dem selbständigen Denken klappt das nicht mehr richtig?

        Machen Windräder als effiziente Energieversorgung Sinn wenn sie in Regionen aufgestellt werden, in denen der Wind nur unregelmässig weht?

        Warum muss Deutschland immer mehr Atomstrom aus dem Ausland zukaufen?

        Könnte es sein dass in Anbetracht dieser geringen Effizienz vor allem Hersteller von Windrädern profitieren, die ihre Lobby überall in Parlamenten und in Vorständen von Sparkassen haben?

        Vielleicht kann folgender Artikel helfen, mal selbständig zu denken und nicht jedes Märchen zu glauben, dass Ihnen präsentiert wird.

        https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-kleine-ertraege-ld.1710681

        Glauben Sie ruhig weiter jedes aufgetischte Ammenmärchen, die Realität wird auch Personen wie Sie bald einholen.

        Sparkassen – und Volksbankkunden kann man nur dringend empfehlen, ihre Einlagen woanders hin zu transferieren, so lange das überhaupt noch geht.

  2. wer pro AKW ist, der möge sich bitte auch ein Endlager am Haus einrichten…oder in der Garage.
    Auf eine strahlende Zukunft, kann ich da nur sagen!
    und die wäre für mehrere zig. Jahrhunderte gesichert.

    • Aha. Der strahlende Klardenker Herbert hat sich auch nicht informiert oder vielleicht nur „Propaganda“ nachgeplappert.Das ist offensichtlich, richtig nachgedacht hat er nicht.

      Gerne noch einmal: Deutschland importiert immer mehr Strom aus dem Ausland, übrigens zu sehr sehr hohen Preisen. Wie wird dieser Importstrom erzeugt?

      Folgende Optionen geben wir dem Herbert zur Auswahl:

      a.) Windenergie

      b.) Energie aus erneuerbaren Ressourcen wie Solar,etc.

      c.) Gas wie z.B. den Hirnfürzen o.ä. von Herbert & Co

      d.) Kohlekraftwerken

      e) .Atomkraftwerken

      Sollte Herbert dann verstanden haben, dass der Importstrom aus dem Ausland für extrem teures Geld, (die hierzulande zu den höchsten Energiepreisen weltweit führen) bezahlt wird.

      Sollten wir diesen Strom dann nicht besser selber herstellen? Weiss der Herbert dass gerade der Ausbau von Atomkraftwerken der neuesten Generation weltweit stark forciert wird? Übrigens auch in unseren Nachbarländern, die sich sehr über die deutsche Energiewende freuen und über die dämlichen Deutschen lachen.

      Nur im von Klardenkern wie Herbert kontrollierten Deutschland meint man, dass es irgendwie hilft, wenn alles hierzulande platt gemacht wird. Aber wirklich alles, auch der HERBERT.

  3. @Negan, Greischbuddler, Buntspecht und Co. Na, ihr habt euch ja blendend informiert und habt ja alles im Blick. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen bei Euren überzeugenden Argumenten. Auf eine strahlende Zukunft… und falls Ihr meint, ich wäre Anhänger der Grünen, weit daneben.
    Auf weitere Kommentare antworte ich nicht mehr. Schönen Tag noch

    • Zitat : “ Auf weitere Kommentare antworte ich nicht mehr. “

      Ja wie auch? Haben meine simplen Fragen die Gefahr ausgelöst, dass Du mal selbständig denken musst? Hast Du gemerkt, dass Dir keine passenden Antworten einfallen und wieder einmal Dein krudes „Weltbild“ in Gefahr gerät?

      Denke dran. Die Wahrheit kann man verleugnen, beugen was auch immer. Trotzdem ist sie unverrückbar da. Das hast Du noch nicht kapiert, aber bald wirst Du es verstehen.

      Bis dahin weiter einen angenehmen Tiefschlaf!

      • @Greischbuddler: Du Laberbacke weißt aber anscheinend zu jedem Thema wirklich alles… Bloß keine andere Meinung akzeptieren. Da fange ich langsam an mich zu fragen wie ich – und all die Anderen hier – bisher ohne deine erleuchtende Allwissenheit leben konnten…? Ach ja, richtig: Im Tiefschlaf natürlich…

        • Naturwissenschaften sind keine Glaubensfrage. Es gibt keine Meinungen und auch keine politischen Ideologien, sondern Hypothesen, Thesen und Theorien und am Ende nur ein richtig oder falsch. Dies gilt, bis sie mit wissenschaftlichen Methoden widerlegt werden. Daran ändert auch Rot-Grün nichts.

        • @Blablabla

          Im Unterschied zu Dir liefere ich ARGUMENTE.

          Inhaltlich kommt von Dir zum Thema nichts.Warum? Darüber kann ich nur spekulieren.

          Am wahrscheinlichsten dürfte eine Mischung von Unwissenheit, Dummheit und Ignoranz sein. Personen mit diesen unschönen Eigenschaften diskreditieren aufgrund ihrer intellektuellen Defizite gerne mit Beleidigungen und Pöbeleien, da mangels Wissen die Argumente fehlen.

          Auch Dir wünsche ich noch einen angenehmen Tiefschlaf 🙂

    • Herbert !!!! AKW´s hier verbieten, Atomstrom aus Cattenom ! Frackierung verbieten aber aus USA genaus das Öl importieren ! Denken verboten aber uns diktieren wollen was wir zu fahren haben , was wir essen sollen und wie wir heizen MÜSSEN ! Und jetzt …ta gueule !

  4. Für die Bezeichnung „grüner Strom“ in Verbindung mit Windkraft, müsste es eigentlich ein Berufsverbot für Journalisten geben, die so einen Blödsinn verbreiten.
    Mit jedem Windrad wird der Strompreis teurer, weil sie keinen Nutzen haben. Oder warum importieren wir immer mehr Strom aus dem Ausland ?
    Banken und Stadtwerke beteiligen sich an diesem vom Grünen organisierten Korruptionsgeschäft, das uns in die Abhängigkeit der größten Kommunisten stürzt (China). Dass für die Herstellung der Metalle (hergestellt in China) dort die Böden verseucht werden, die Kohleverstromung Rekordwerte erreicht, kein Wort in unseren „freien Medien“.
    Und nebenbei schaltet Habeck hier die AKWs ab, während man sich über Firmen an AKWs in Schweden beteiligt.
    Ja, man muss die Bürger für dumm verkaufen. Nur sollte man nicht den Fehler machen, sie auch für dumm zu halten.

    Nächste Wahl AFD, anders ist diesem Land nicht mehr zu helfen.

Schreibe einen Kommentar zu Blablabla Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.