
TRIER. Die komplette Dienststelle war „zu“, alles voll, nichts ging mehr: Drei 40-Tonner-Lkw`s mussten die Trierer Johanniter Mitte Januar schließlich chartern, um alle nach Medienaufrufen bei Ihnen abgegebenen Hilfsgüter zu Kriegsflüchtlingen und Geschädigten in die Ukraine zu bringen.
Als auch noch ein Transportfahrzeug gespendet wird, beschließt Johanniter Regionalvorstand Daniel Bialas damit spontan die Hilfslieferung bis in ein Zentrallager in Odessa zu begleiteten. Jetzt ist er zurück und überwältigt.
„Wenn man selbst sieht, wie jeden Morgen 300 verzweifelte Menschen, die alles verloren haben, Schlange stehen, um sich als Binnenflüchtlinge registrieren zu lassen und etwas Kleidung und Nahrung zu bekommen, muss man einfach weitermachen wollen“, berichtet der Trierer Johanniter. Gerade ist er heimgekehrt von der rund 2.500 Kilometer weiten Fahrt aus der Zentralsammelstelle des Vereins New Dawn – gegründet vom Johanniter Philipp Francke: „Dort von Odessa aus gehen jeden Tag Hilfslieferungen unter Lebensgefahr direkt an die Südostfront in gerade zerbombte Dörfer. Da wird auf Zuruf gehandelt. Es geht hin, wo es im wahrsten Sinne brennt“.
In einem Video, das er vor einem der Trierer Kleider-Transport-Trucks von einer ukrainischen Hilfe-Koordinatorin gemacht hat, bedankt sie sich bewegt bei allen Trierer Spendern auf Englisch: „Ihr helft einer Menge Vertriebenen und Menschen aus den „vergessenen Dörfern“. Bitte hört nicht auf!“

Die Trierer Johanniter wollen gern weitermachen, auch wenn am letzten Tag der Kleider-Sammelaktion kein Durchkommen mehr in der Noch-Niederlassung in der Trier-Norder Loebstraße war und alles aus Foyer und Seminarräumen ehrenamtlich über die Treppe verladen werden musste.
Nur gibt es zwei große Hürden: „Wir sind von der Hilfsbereitschaft der Trierer überwältigt. So viel Kleidung und sogar Passanten hielten und packten bei der letzten Verladeaktion spontan mit an. Aber durch die Menge haben sich die erwarteten Transportkosten mehr als verdreifacht.“
Nun suchen die Johanniter dringend Unterstützer, um das aufzufangen und Transportbudget für weitere Lieferungen zu sammeln.
Spenden bitte unter dem Stichwort Ukrainehilfe an JUH RV Trier-Mosel, IBAN DE67 5855 0130 0000 9999 20 (auch über johanniter.de/trier).
Eine Benefizveranstaltung und Nachfolge-Aktionen sind in Überlegung. Aber zunächst steht der Umzug der Trierer Johanniter an die neue Adresse Unter dem Dostler 2A in Trier-Ehrang bis Ende Januar an. Und im Zuge dessen muss eine weitere Hürde überwunden werden: „Zukünftig haben wir keinerlei eigene Lagermöglichkeit mehr. Wer kann mit einer möglichst großen, trockenen und frei anfahrbaren Lagerstatt helfen?“, fragt der Johanniter-Chef. Vor allen soll es trocken, sicher und mindestens so groß wie sechs Garagen sein. „Vielleicht steht irgendwo – gern in Hafennähe Ehrang – etwas ungenutzt frei?

Auch bei unseren Weihnachtstrucker-Hilfsaktionen werden wir nun jeden Advent dies Problem haben“. Wer Lagerfläche, logistische oder finanzielle Hilfe leisten kann und will, ist herzlich willkommen! Was wann und wohin wieder an Gütern gespendet werden kann, wird rechtzeitig bekannt gegeben. Kontakt: [email protected]