Verband schlägt Alarm: Wohnungsbau in Rheinland-Pfalz zunehmend unter Druck

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Foto: dpa

MAINZ/FRANKFURT. Stark steigende Baukosten, höhere Zinsen für Immobilienkredite und schlechtere Fördermöglichkeiten stellen dem Wohnungsverband BFW zufolge auch in Rheinland-Pfalz und in Hessen immer mehr Bauprojekte in Frage.

«Unsere Mitglieder stellen fest, dass deutlich mehr Kunden ihre Notartermine absagen müssen, weil die Banken ihren Haus- oder Wohnungskauf nicht mehr finanzieren», sagte Gerald Lipka, Geschäftsführer des Landesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (BFW), am Dienstag. Bauprojekte würden immer öfter verworfen.

In Hessen hätten private Haushalte 59 Prozent und in Rheinland-Pfalz 75,6 Prozent der Investitionen in den Wohnungsbau gestemmt, sagte Lipka auf dem Bauträgertag in Frankfurt. «Hier befürchten wir in der aktuellen Situation erhebliche Einbrüche.»

Die Zahl der genehmigten Gebäude sei schon stark gefallen, erklärte Lipka. Zahlen des Statistischen Landesamts zufolge gab es im Juni ein Minus von gut 25 Prozent zum Vorjahresmonat. Zudem würden viele Wohnungen bewilligt, aber nicht gebaut. Lipka bezifferte diesen «Bauüberhang» in Hessen auf fast 68.000 Wohnungen per Ende 2021.

Lipka sieht die Politik in der Verantwortung. Unter anderem müsse das Personal in der Justiz aufgestockt werden, um schneller Rechtsklarheit in Streitfällen zu bekommen. «Gerade in Zeiten hoher Inflation und explodierender Baupreise bedeuten langwierige Prozesse Kostensteigerungen, die das Projekt oft insgesamt gefährden». Auch die Grunderwerbsteuer zu senken oder Freibeträge zu ermöglichen, könne helfen, die Kosten im Wohnungsbau zu senken.

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