Die Ärzte-Hotline 116117 wird nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz noch zu selten genutzt. Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden gingen noch immer überwiegend direkt in die Ärztlichen Bereitschaftspraxen, ohne zuvor die Telefonnummer zu wählen, sagte KV-Sprecher Rainer Saurwein der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Genaue Zahlen dazu gibt es aber nicht.
Mehr als 97 800 Anrufe gingen im ersten Halbjahr 2020 bei der Steuerungsnummer 116117 ein. Bei gut einem Drittel habe die Beratung ausgereicht. Gut jeder zehnte Anrufer habe wegen Corona angefragt. Zwei Prozent der Anrufer seien an die Notaufnahme im Krankenhaus verwiesen worden, bei drei Prozent sei der Rettungsdienst verständigt worden. Jedem 20. Anrufer wurde ein Termin in einer Bereitschaftspraxis vermittelt.
«Der Anteil der Anrufe der notwendigen Hausbesuche ist bei den Anrufern höher», sagte Saurwein. «Würden erst alle anrufen, wäre der Anteil der notwendigen Hausbesuche geringer.» Etwa acht Prozent der Anrufer wurden an niedergelassene Ärzte verwiesen.
Knapp jeder fünfte Anrufer (18 Prozent) habe über die Telefonnummer einen Facharzttermin ausmachen wollen. Termine bei fast 8500 Psychotherapeuten und anderen Fachärzten seien innerhalb der vorgeschriebenen Frist vermittelt worden. Wegen des sich zuspitzenden Ärztemangels sei die Terminvermittlung allerdings immer häufiger in der vorgeschriebenen Frist nicht erfolgreich, sagte Saurwein.
Besonders schwierig sei es, einen Termin bei Psychotherapeuten, bei Psychiatern/Neurologen und Rheumatologen zu bekommen. Zumindest für die Psychotherapeuten könne dieses Problem aber leicht gelöst werden, wenn die Bedarfsplanung abgeschafft werde, fordert die Berufsvertretung der Kassenärzte und -therapeuten. Es gebe genügend Psychotherapeuten, die aufgrund dieser Vorgaben keine Zulassung erhielten.
Laut Sozialgesetzbuch soll die Terminservicestelle Versicherten innerhalb einer Woche einen Behandlungstermin vermitteln, die Wartezeit darf vier Wochen nicht überschreiten.
Daß ich nicht lache. Die 116 117 ist total überlastet. Die Patienten kommen in den Bereitschaftsdienst, weil sie in diesem blöden Callcenter nicht durchkommen. Regelmäßig berichten sie, daß sie sich die Finger wund gewählt hätten. Dagegen berichten Krankenhauspforten, daß sie schon morgens gegen zehn (am Wochenende) gefühlt mehr als 100 Anrufe hätten mit der Bitte um Informationen zu Corona, eben weil diese Anrufer auf der 116 117 nicht durchkommen. Das Gleiche gilt für den Rettungsdienst, auch deren Telefone werden mit solchen Anrufen unnötig überlastet.