Tausende feiern Fest zur Fertigstellung der Hochmoselbrücke

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ZELTINGEN-RACHTIG. Sie wollten die Ersten auf der neuen Hochmoselbrücke sein: Tausende kamen am Samstag zum Bürgerfest auf das Riesen-Bauwerk in luftiger Höhe, um bei Suppe und Wein das Ende der achtjährigen Bauarbeiten zu feiern. «Das ist schon imposant, wenn man da oben drauf steht», sagte die Ortsbürgermeisterin von Zeltingen-Rachtig, Bianca Waters (parteilos). Die Feier organisierten sechs umliegende Mosel-Gemeinden mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz.

«Die Beteiligung hat unsere Erwartungen weit übertroffen», sagte der Bauaufseher beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz, Christoph Schinhofen. Dies zeige, wie groß das Interesse an dem Projekt sei. Die ersten kamen, als noch dichter Nebel im Moseltal hing. Gegen Mittag kam dann die Sonne raus. «Wir sind überrannt worden», sagte der Erste Beigeordnete von Zeltingen-Rachtig, Harald Guggenmos, der die Zahl der Besucher auf 8000 bis 10 000 schätzte. In den Anliegergemeinden werde jetzt mit Spannung erwartet, wie sich der Verkehr auswirke, und wie stark die Lärmbelästigung werde.

Fußgänger und Radfahrer überquerten die 1,7 Kilometer lange und bis zu 160 Meter hohe Brücke von der Hunsrück zur Eifelseite mit einem kilometerweiten Blick über das Moseltal. Entlang der Wegstrecke gab es mehrere Weinstände. Es sei eine einmalige Gelegenheit, zu Fuß auf die Brücke zu kommen, sagte Schinhofen. Später werde das nicht mehr möglich sein. Am kommenden Donnerstag wird das Bauwerk für den Autoverkehr freigegeben.

Rund 25 000 Fahrzeuge pro Tag sollen dann über die Brücke fahren. Das Bauwerk zwischen Ürzig und Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich) gilt als aktuell größtes Brückenbauprojekt in Europa. In Deutschland ist sie die zweithöchste Brücke nach der Kochertalbrücke (maximal 185 Meter) in Baden-Württemberg. Die Brücke ist Teil einer insgesamt 25 Kilometer langen neuen Strecke (B50) und schafft eine direkte Straßenverbindung zwischen den Benelux-Staaten und dem Rhein-Main-Gebiet.

Das Bauwerk war seit seiner Planung umstritten. Kritiker bemängelten, die Brücke zerstöre das idyllische Landschaftsbild. Auch Kostensteigerungen sorgten für Schlagzeilen. Die Kosten des gesamten Projektes belaufen sich auf mindestens 483 Millionen Euro, auf die Brücke entfallen rund 175 Millionen Euro.

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11 Kommentare

  1. Miserabel ausgeschildert, umständlich anzufahren , Parkplätze besetzt und alle umliegenden Feld und Weinbergsstrassen zugeparkt wie Trier im Advent, das war eine schlechte Organisation, warum konnte man nicht die neue Zufahrt zum parken öffnen und einen Shuttlebus anbieten.

    • Früher aufstehen … über Anfahrt informieren … dann klappt das alles viel viel besser ? spreche da aus eigener Erfahrung von gestern ?

    • Ein Shuttle Bus hätte nichts gebracht. Ich glaube 20 vielleicht und so viele stehen bei weitem nicht zur Verfügung. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass weder Busse noch Fahrer für einen Shuttleservice in dieser Dimension zur Verfügung stehen. Zudem hätten sie den gesamten Zubringer sperren müsse, da sonst kein Bus da durch gekommen wäre.

  2. 8-10 Tausen Besucher schein etwas zu wenig. Andere Quellen sprechen von 40 Tausend Besuchern. Das scheint mir realistischer. Da war „die Hölle los!“

  3. Waren bestimmt mehr Menschen zur Besichtigung dort, als jemals

    PKw’s und LKW’s

    drüber fahren werden.

    Die LKW’s werden diese Trödelstrecke nicht nutzen. Überall nur Lücken.

    A1 Ausbau = Fehlanzeige
    A60 Ausbau = Fehlanzeige

    Schwachsinnige Landschaftsverschandelung.

  4. Aussicht war Nachmittags echt gut. Aber organisatorisch ein Desaster. Waren bestimmt die selben beteiligt die auch für die Kosten der B50 neu zuständig waren. Denn die Kalkulation war genau so schlecht, wie die Annahme das nur mehrere hundert Menschen die Brücke sehen möchten. Aber man muss auch mal an die Autofahrer appellieren, man muß nicht immer mit dem Auto bis zu jeder Veranstaltung vor fahren man kann auch mal seinen faulen A…. Bewegen und zu Fuß mal 2-3 km gehen. Gut für die Figur und Gesundheit

  5. Das JUDASmal der Grünen:

    19.08.2010
    Hochmoselübergang: Überflüssiges Wahnsinnsprojekt

    [19.08.2010] „Die Landesregierung muss endlich von diesem ökonomisch und ökologisch schädlichen Prestigeprojekt Abstand nehmen“, betonte Eveline Lemke, Landesvorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN anlässlich der heutigen Protestaktion „(Er)Sparen wir uns den Hochmoselübergang!“ in Ürzig. „Das Moseltal lebt von Weinbau und Tourismus, nicht von Transportern, die darüber hinweg rasen.“

    Und dann haben sie es im Koalitionsvertrag mitgetragen und fas alle lokalen Mitglieder der Grünen im Einzugsgebiet des Hochmoselübergangs sind aus der PArtei ausgetreten.

    Mir persönlich ist das Ding egal, nur der Vollständigkeit halber, damit sich jeder ein Bild machen kann was für erbärmliche Kreaturen die Grünen sind

    • Vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen, dass trotz grassierendem Irrsinns in Deutschland noch nicht alle Projekte durch eine verantwortungslose Minderheit verhindert und blockiert werden können.

  6. Ja was denn nun? Erst beschweren wenn sie blockieren, und wenn sie nachgeben und sich besinnen, ja sogar lernen, ists auch verkehrt?

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