Vier Bewerbungen für Unesco-Kulturerbe aus Rheinland-Pfalz

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Swen Pförtner // dpa

MAINZ. Vom Geißbock bis zum Schuhhandwerk: Beim Kulturministerium in Mainz sind vier Bewerbungen aus Rheinland-Pfalz für die Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes eingegangen. Der Verkehrsverein Lambrecht und die Heimatfreunde Deidesheim wollen die pfälzische «Geißbocktradition» und der Pfälzerwald-Verein die pfälzische «Hüttenkultur» anerkennen lassen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Die Pirmasenser Schuhproduzenten und die Ausbildungs- und Kompetenzzentren zur Schuhproduktion hätten das «Schuhhandwerk» als Kulturerbe vorgeschlagen.

Schon vorher war bekannt geworden, dass außerdem eine Initiative die Weinkultur als immaterielles Kulturerbe anerkennen lassen will. Den Antrag reichte die Deutsche Weinakademie (DWA) in Bodenheim bei Mainz ein. Andere Getränke sind bereits auf der Kulturerbeliste – wie etwa die belgische Bierkultur und die türkische Kaffeekultur.

In Deidesheim wird seit vielen Jahrhunderten einmal im Jahr ein Geißbock versteigert – zur Erinnerung an eine Zeit, in der die Nachbargemeinde Lambrecht Deidesheim Jahr für Jahr einen Geißbock abtreten musste. Im Gegenzug bekamen die Bürger Weiderechte für ihr Vieh. Heutzutage wird das Spektakel als Volksfest gefeiert.

Bis es ein Vorschlag auf die Liste schafft, müssen mehrere Hürden genommen werden. Zunächst wählten Experten aus, welcher der eingereichten Vorschläge Erfolgsaussichten bei der Deutschen UNESCO-Kommission habe, erklärte das Ministerium. Die Auswahl müsse dann bis Mitte April 2020 an die UNESCO-Kommission weitergeleitet sein. Nach weiteren formalen Schritten, sollen die offiziellen Neuaufnahmen schließlich im Frühjahr 2021 verkündet werden.

Bislang ist Rheinland-Pfalz fünf Mal im bundesweiten Verzeichnis vertreten:

– Morsetelegrafie (seit 2014)
– Forster Hanselfingerhut-Spiel (2016)
– Töpfertradition Westerwälder Steinzeug (2016)
– Die Wiesenbewässerung in den Queichwiesenzwischen Landau und Germersheim (2018)
– Welttanzprogramm für den Paartanz in das Register Guter Praxisbeispiele (2018)

(dpa)

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