KAISERSLAUTERN/BERLIN. Ein 37-Jähriger, der seinen Schwager in dessen Wohnung in Berlin-Reinickendorf erwürgt und die Leiche in einem Waldstück bei Kaiserslautern verscharrt haben soll, schweigt vor dem Landgericht der Hauptstadt.
Die Anklage lautet auf Totschlag. In einem Gespräch über die bevorstehende Scheidung seiner Schwester soll der Beschuldigte das 40 Jahre alte Opfer unvermittelt attackiert und gewürgt haben. Der Verteidiger erklärte am Donnerstag zu Beginn des Prozess am Donnerstag, sein Mandant werde sich zunächst nicht äußern.
Die Leiche soll der aus Kaiserslautern stammende Verdächtige in einem Koffer in seine Heimatstadt in Rheinland-Pfalz transportiert haben. Sie wurde wenige Tage später in einem Waldstück entdeckt. Der deutsche 37-Jährige gilt als psychisch krank. Weil er bei der Begehung der Tat zumindest vermindert schuldfähig war, strebt die Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Die 36-jährige Schwester des Beschuldigten sagte, ihr Bruder sei in Berlin gewesen, um ihr beim Auszug aus der ehelichen Wohnung zu helfen. Zwischen ihr und ihrem Noch-Ehemann habe es keinen Streit gegeben. «Ich habe meinem Bruder so eine Tat nicht zugetraut», sagte die Witwe. Ihr 44-jähriger Bruder erklärte, der Beschuldigte habe auch ihn nach seiner Rückkehr aus Berlin attackiert. «Er fuhr dann mit meinem Auto weg.» Den Wagen fand die Polizei später ausgebrannt. Der Prozess wird am 12. August fortgesetzt.