Aus dem Stadtarchiv 1868/69 – Lehrerin als “liebevolle Pflege“ für die Jüngsten

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Symbolbild // dpa

BITBURG. Im Jahre 1868/69, also vor 150 Jahren, waren die Stadtväter Bitburgs gezwungen, eine zusätzliche, neue Schulklasse bei der Bezirksregierung Trier zu beantragen.

Die Zahl der Kinder war gestiegen, eine „gemischte Klasse für Mädchen und Knaben von 5 Jahren und darüber“ sollte eingerichtet werden. Nun war allerdings die Lehrerbesoldung für die Stadtväter zu dieser Zeit immer wieder ein großes Problem, da man der Meinung war, die Gehälter seien zu hoch für die arme Stadt.


Der Stadtrat wandte sich an die Bezirksregierung und bat um die Anstellung einer Lehrerin. Lehrerinnen wurden damals – weil sie unverheiratet sein mussten – wesentlich geringer bezahlt als ihre männlichen Kollegen.

Jedenfalls schrieb der Bürgermeister in seiner Eingabe an die Bezirksregierung: „Es ist der Wunsch, dass die 5. Klasse von kleinen Mädchen und Knaben durch eine Lehrerin am zweckmäßigsten besetzt werde mit angemessenem Gehalt. Nicht allein für die Kinder selbst, die erst der Hand der Mutter entrinnen, ist eine liebevolle Pflege einer Lehrerin passender, auch wird gleichzeitig eine nicht zu verachtende Ersparnis neben der Zweckmäßigkeit erzielt.“ Obwohl Lehrerinnen damals selten waren, sandte die Regierung Fräulein Kaulmann, geb. in Hillesheim. Sie musste eine Klasse mit 68 Kindern unterrichten.

Quelle: Rathauszeitung Bitburg

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