RÖMERSTROM Gladiators gewinnen verrückten Overtime-Krimi in Baunach

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TRIER/BAUNACH. Was ein Spiel! Die RÖMERSTROM Gladiators Trier haben am Sonntagabend ihr Auswärtsspiel gegen die Baunach Young Pikes nach einer überragenden Aufholjagd und doppelter Overtime mit 115:112 gewonnen.

Top-Scorer auf Trierer Seite mit 29 Punkten wurde Kelvin Lewis.

Ob Christian Held etwas ahnte, als er seine Spieler zur letzten Viertelpause erwartete? Der Head Coach der RÖMERSTROM Gladiators Trier ballte die Faust und feuerte die Gladiatoren nochmal an, alles zu geben. Und das, trotz eines deutlichen und verdienten 61:78-Rückstandes. Was dann passierte, war nur mit einem Wort zu beschreiben: Wahnsinn.

Doch von vorne. Trier kam eigentlich gut ins Spiel. Kelvin Lewis und Jermaine Bucknor trafen für drei und stellten so früh auf 6:0. Doch wer in Baunach einen einfachen Sonntagsspaziergang erwartete, der täuschte sich. Angeführt von Henry Drell und vor allem Kristian Kullamäe kämpften sich die Young Pikes in die Partie und stellten die Gäste fortan, vor allem defensiv, vor große Probleme. Mit einem 12:2-Lauf zogen die Gastgeber nun davon. Immer wieder zeigten Kullamäe und Drell tolle Züge zum Korb und setzten auch ihre Teamkameraden gut in Szene. Trier wirkte ob der Stärke von Baunach plötzlich verunsichert. Allein im ersten Viertel waren acht Ballverluste zu viel um an den Pikes dran zu bleiben. Sinnbildlich war der Dreier von Shooter Kullamäe zum 27:18-Zwischenstand nach dem ersten Viertel. Der Guard machte insgesamt ein überragendes Spiel.

Auch im zweiten Spielabschnitt stellte sich keine Besserung ein. Zwar verloren die RÖMERSTROM Gladiators nun nicht mehr so häufig den Ball, doch grade defensiv bekamen die Gladiatoren keinen Zugriff. Zu einfach konnte Baunach mit guten Zügen zum Korb und schnellen Ballvorträgen zum Erfolg kommen. Nach knapp sechs Minuten und beim Stand von 45:24 für die Gastgeber hatte Christian Held genug und nahm eine Auszeit. Grade hatte Kullamäe einen weiteren Dreier getroffen. Zwei Minuten später spielte der Este einen starken Pass auf Daniel Keppeler, der krachend zum Dunking traf. Wieder musste Christian Held seine Spieler zur Auszeit an die Bank holen. Zu deutlich war bereits der Abstand, zu dominant trat Baunach offensiv auf. Auch wenn Simon Schmitz mit einem wilden Dreier kurz vor der Pause nochmal traf, war der Rückstand schon zu deutlich, um noch große Hoffnung zu haben, dass hier für die RÖMERSTROM Gladiators noch ein Auswärtssieg herausspringen würde.

Mit 56:38 ging es in die Kabine.

Auch nach der Pause machte Baunach nicht den Eindruck, dieses Spiel nochmal aus der Hand zu geben. Zumal Kullamäe direkt nach der Viertelpause erneut seinen starken Distanzwurf auspackte und da weiter machte, wo er vor der Unterbrechung aufgehört hatte. Zwar konterte Kevin Smit ebenfalls mit einem Dreier aus der Ecke, doch nach wie vor waren die Gastgeber weit vorne. Trier gab jedoch nicht auf, attackierte tapfer weiter den Korb und kam damit vor allem zum Ende des dritten Viertels immer öfter zum Korberfolg. Vor dem entscheidenden Spielabschnitt war die Baunacher Führung jedoch nach wie vor deutlich. Mit einem 78:61 ging es ins letzte Viertel.

Das gehört voll und ganz den Gladiatoren. Plötzlich kreierten sie in der Defensive entscheidende Stopps und trafen vorne auch die wichtigen Würfe. So zum Beispiel Kevin Smit, der erneut per Dreier die Aufholjagd einläutete (88:72). Zwei weitere Dreier und einen 11:0-Lauf später war Trier plötzlich wieder dran. Zwei Minuten vor Schluss fehlten den Gladiatoren jedoch nach wie vor sieben Punkte zum Ausgleich. Nun wurde es verrückt. Baunach vergab wichtige Freiwürfe, Trier versenkte ein schweres Ding nach dem anderen. So traf zunächst Simon Schmitz offbalance von ganz weit draußen. Im Gegenzug vergab David Keppeler zwei Freiwürfe, der letzte Angriff gehörte also Trier, die noch vier Punkte zurück lagen. Trier baute den Angriff schnell auf, der Ball landete bei Kelvin Lewis und der US-Amerikaner traf für Drei, 10 Sekunden vor Schluss. Und viel wichtiger noch: Lewis wurde von Tischler gefoult und erhielt damit das Vier-Punkt-Spiel. Lewis verwandelte den Zusatzfreiwurf sicher und brachte so die RÖMERSTROM Gladiators in die Verlängerung. Was für eine Aufholjagd.

In der Overtime ging es immer wieder auf und ab. Zehn Zusatzminuten brauchte das Spiel ehe es einen Sieger fand. Immer wieder wechselte die Führung, die Partie blieb bis zum Schluss dramatisch. Kristian Kullamäe – wer auch sonst – brachte Baunach kurz vor Ende mit 112:110 in Führung. Mit 6 Sekunden auf der Uhr musste nun Simon Schmitz Verantwortung übernehmen. Der Kapitän nahm den Dreier vom Parkplatz und traf. 112:113. Zwar bekam Baunach noch einen letzten Angriff, doch das junge Team verlor dank eines aufmerksamen Lucien Schmikale den Ball und Jermaine Bucknor versenkte die letzten Freiwürfe zum 112:115-Endstand.
Trier gewinnt also die Auswärtspartie nach aufopferungsvollem Kampf und spektakulären Spiel und steht damit vier Punkte vor dem ersten Nicht-Playoff-Platz. In der kommenden Woche, am Sonntag, den 03. Februar 2019, steht dann das Spiel gegen den Tabellenletzten, den EBBECKE WHITE WINGS Hanau, in der Arena Trier an. Sprungball zur Partie ist um 17:00 Uhr. Tickets gibt es an allen Ticket Regional-Vorverkaufsstellen, online unter www.römerstrom-gladiators.de/tickets und in der Geschäftsstelle der RÖMERSTROM Gladiators Trier.

Stimme:
Christian Held: „Natürlich überwiegt erst einmal der Stolz, dass wir das Spiel noch drehen konnten. Wir wissen aber auch genau, welche Fehler wir vor allem in der ersten Halbzeit gemacht haben. Wir schaffen es noch nicht konstant die Dinge, die wir im Training schon sehr gut lösen, so auch im Spiel auf das Parkett zu bringen. Zusätzlich muss man auch sagen, dass Baunach extrem gut gespielt und uns sehr weh getan hat. Wir haben am Ende aber Moral bewiesen und das Spiel mit viel Herz und Leidenschaft noch gedreht. Darüber bin ich sehr glücklich und zolle den Jungs dafür sehr viel Respekt“.

Punkte:
Kelvin Lewis (29), Kevin Smit (15), Jermaine Bucknor (23), Rupert Hennen, Lucien Schmikale, Simon Schmitz (16), Stefan Ilzhöfer (6), Till Gloger (6), Johannes Joos (20).

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