Frauennotrufe nutzten über 2000 Betroffene und Angehörige

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TRIER. Die Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr von mehr als 2000 Hilfesuchenden kontaktiert worden.

Rund 1160 Anrufer waren Mädchen und Frauen, die nach Erfahrungen von sexualisierter Gewalt Rat suchten, teilte die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz am Dienstag in Trier mit. Die übrigen Ratsuchenden seien Angehörige, Freundinnen oder Fachkräfte gewesen, die die Betroffenen begleiteten. Insgesamt kam es 2017 zu gut 6000 Beratungsgesprächen.

Bei Erfahrungen mit Gewalt berichtete gut ein Drittel der Frauen – und damit der größte Anteil – ausschließlich oder auch von Erfahrungen sexuellen Missbrauchs in der Kindheit. Bei knapp 30 Prozent ging es um Vergewaltigungen und bei 17 Prozent um andere Formen sexualisierter Gewalt – zu denen auch Belästigungen am Arbeitsplatz gehörten. Rund ein Drittel aller Beratungen hätten Mädchen und junge Frauen bis 27 Jahren wahrgenommen, hieß es im Jahresbericht.

Es habe sich gezeigt, dass der «unbekannte Fremdtäter im öffentlichen Raum» ein Mythos sei, teilte die LAG weiter mit. Die allermeisten Frauen und Mädchen, die das Beratungsangebot nutzten, kannten demnach den Täter: In jeweils rund einem Viertel der Fälle habe es sich um Partner beziehungsweise Ex-Partner, um Verwandte oder um Bekannte gehandelt. In Rheinland-Pfalz gibt es zwölf Frauennotrufe.

(dpa)

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