MUTTERSTADT. Wie das Innenministerium gestern in Mainz bestätigte, ist in Rheinland-Pfalz ein Terrorverdächtiger vorläufig festgenommen worden.
Der Mann sei bei einer Überprüfung von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei aufgegriffen worden. Es bestehe auch der mögliche Verdacht, dass es sich um einen hohen Repräsentanten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) handele.
Aus einem Gefängnis in Gelsenkirchen hatten die Ermittler zuvor einen Hinweis erhalten, dass eine mögliche Bedrohungslage im Zusammenhang mit dem Start der Bundesliga-Saison bestehe. Die Ermittler gingen dann sofort dieser Spur nach und griffen in Mutterstadt zu und vollstreckten den Haftbefehl.
Konkrete Anschlagspläne habe es nicht gegeben, sondern nur „vage Hinweise“, denen aber natürlich konsequent nachgegangen werde. So seien durch den Informanten unter anderem „Gesprächsfetzen“ über einen eventuell geplanten Terror-Anschlag bei einem Fußball-Spiel in der 2. Bundesliga aufgeschnappt worden.
An dem SEK-Einsatz waren neben der Polizei Duisburg auch Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Rheinland-Pfalz beteiligt.
„Aus einem Gefängnis … einen Hinweis erhalten“ klingt jetzt nicht nach Spitzen-Ermittlungsarbeit, wie es von den Landesinnenministern gepriesen wird, sondern klingt eher nach „irgendein Knasti strebt mit allen Mitteln nach Strafmilderung“.
Anhand der bisherigen Ziele ist es unwahrscheinlich, dass der IS Spiele der ersten oder zweiten Bundesliga angreift, denn diese sind sehr gut bewacht. Den Zusammenhang „Bundesliga“ hat sich wahrscheinlich entweder der erwähnte Knasti oder die Bildzeitung zu Aufbauschungszwecken ausgedacht.