Wiederansiedlung in Rheinland-Pfalz: 500. Sumpfschildkröte ausgewildert

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Eine Sumpfschilkröte wird in einer Hand gehalten
Der Nabu Rheinland-Pfalz wildert die 500. Europäische Sumpfschildkröte aus. (Archivbild)Michael Matthey/dp

MAINZ. Ein besonderes Ereignis für den Artenschutz: Der Naturschutzbund (NABU) Rheinland-Pfalz hat in Neuburg am Rhein die 500. Europäische Sumpfschildkröte in die freie Wildbahn entlassen. Die Aktion startete am Mittwoch (10. September) und markiert einen wichtigen Schritt im Kampf gegen das Aussterben der einzigen in Deutschland heimischen Schildkrötenart.

Vom Aquarium ins Biotop

Seit 2008 arbeitet der NABU gemeinsam mit dem Sea Life Speyer daran, die seltene Reptilienart (Emys orbicularis) wieder in den Altrheingebieten anzusiedeln. Zunächst werden die Tiere in Aquarien aufgezogen und gepflegt, bis sie groß und kräftig genug sind, um im natürlichen Lebensraum zu überleben. Im Alter von vier bis sechs Jahren werden die Jungtiere schließlich ausgewildert. Mehr News aus Rheinland-Pfalz

Mittelalterlich verbreitet – heute fast verschwunden

Im Mittelalter war die Europäische Sumpfschildkröte weit verbreitet in der Oberrheinebene. Durch Jagd und Zerstörung von Lebensräumen verschwand die Art jedoch nahezu vollständig. Heute gibt es nur noch wenige Restvorkommen in Deutschland. Das NABU-Projekt soll das Blatt wenden und die Schildkröten dauerhaft zurückbringen.

Erste Erfolge: Nachwuchs in freier Natur

Die Naturschutzreferentin Ann-Sybil Kuckuk erklärte, dass die Tiere in beiden Auswilderungsgebieten bereits Nachwuchs hervorbringen – ein deutliches Signal dafür, dass die gewählten Biotope geeignet sind. Dennoch werde es Jahre dauern, bis stabile Populationen entstehen. «Bis dahin müssen wir weiter auswildern», so Kuckuk.

Sumpfschildkröten als „Gesundheitspolizei“

Die braun-schwarzen, leicht gelb gesprenkelten Tiere leben in ruhigen Gewässern, Teichen und Altwassern. Sie ernähren sich überwiegend von Aas wie toten Fischen, Würmern oder Schnecken. Damit sorgen sie für ein natürliches Gleichgewicht im Ökosystem und tragen zur Gesundheit der Gewässer bei.

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