Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar: Salmrohr und Mehring wollen den Abwärtstrend stoppen

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Ob sich ihre Mienen heute aufhellen? Trainer Paul Linz (links) und Sportchef "Kalle" Kieren warten auf den ersten Punktgewinn der Saison. Foto: Archiv

SALMROHR/MEHRING. Erstmals in dieser Saison sitzen beide regionalen Vertreter in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in einer Hinsicht in einem Boot: sie wollen zurück in die Erfolgsspur. Der FSV Salmrohr muss nach sechs Niederlagen zum Saisonauftakt endlich die Kurve kriegen, der SV Mehring hat nach zwei Nullnummern nacheinander dasselbe Ziel.

FSV Salmrohr – TSV Schott Mainz (Samstag, 15.30 Uhr, Salmtalstadion)

War der 3:0-Sieg im Rheinlandpokal bei der SG Schneifel die Initialzündung für eine bessere Zukunft beim FSV? Für die Beantwortung dieser Frage wird das Duell mit dem TSV Schott Mainz mehr als nur einen Fingerzeig liefern. Die Gäste zählen zu den stärksten Teams der Liga, wurden von den meisten Trainern zu den Favoriten auf die Meisterschaft gezählt und sind vor allem offensiv hoch einzuschätzen.

In sechs Saisonspielen haben sie 16 Mal ins Schwarze getroffen und stellen damit den besten Angriff der Liga. Dazu passend auch mit Can Cemil Özer (8 Saisontore) den besten Knipser der Liga und mit dem erst 20-jährigen Klaus Patrick Huth (4 Saisontore) den besten Mittelfeldspieler der Klasse. Emotionaler Leader der Elf aus der Landeshauptstadt ist der bundesliga-erfahrene Routinier Srdjan Baljak. Bei den Gästen aus Mainz fehlen nach wie vor Top-Stürmer Mark Preston Zimmerman und Verteidiger Nicklas Schlosser, die sich noch im Aufbautraining befinden. Huth und Baljak stehen geradezu exemplarisch für den Kader der Mainzer, der aus vielen sehr jungen, hoch talentierten und einigen sehr erfahrenen Akteuren besteht.

Rechtzeitig vor dem Duell mit den „Schotten“ hat FSV-Coach Linz ein Personalproblem gelöst – Mittelfeldspieler Sebastian Ting gehört wieder zum Oberliga-Kader. Im Spiel gegen Ludwigshafen waren Trainer und Regisseur verbal aneinander geraten, Ting daraufhin kurzfristig suspendiert worden. Jetzt sagt Linz: „Wir haben uns ausgesprochen, hatten ein richtig gutes Gespräch. ‚Tinga‘ ist ab sofort wieder dabei. Das Thema ist für mich und die Mannschaft erledigt.“ In Bestbesetzung können die Gastgeber dennoch nicht antreten, Daniel Braun, Marc Inhestern und Gianluca Bohr fehlen verletzt, Michael Kohns nach der Roten Karte in Völklingen, obwohl sie laut Sportchef Karl-Heinz Kieren „ein Witz“ war, ebenso. Vermutlich wird auch Ricardo Couto Pinto ausfallen, der noch am Freitagabend im Team der luxemburgischen U21-Nationalelf stand.

Ob der Sieg im Pokal zur Wende taugt, weiß natürlich auch Linz nicht. Aber, dass er sehr wichtig für das Selbstbewusstsein war, schon. Er hofft deshalb, dass der Sieg auch bei den Spielern die Erkenntnis gefestigt hat, „dass wir ja sicher nicht so schlecht sind, wie es die Ergebnisse zuvor vermuten lassen könnten.“
Mainz hat die Saison vergleichsweise bescheiden mit drei Remis in Serie begonnen, ließ diesem Auftakt aber drei Siege hintereinander folgen. In der vergangenen Saison – Schott war Aufsteiger – landeten beide Vereine punktgleich mit 55 Punkten und Respektabstand auf die absoluten Topteams auf den Rängen 6 und 7.

SC Hauenstein – SV Mehring (Samstag, 14 Uhr, Stadion Neding)
Als klarer Außenseiter tritt der Aufsteiger in Hauenstein an. Die Gastgeber gelten wieder einmal als Titelaspirant, oder vielmehr: in dieser Saison sind sie haushoher Favorit. Auch nach dem eigenen Anspruch, sonst hätten sie in der Schlussphase der vergangenen Saison nicht schon vorzeitig verkündet, in der Spielzeit 2015/16 mit Weltmeister Jürgen Kohler als Cheftrainer an den Start zu gehen.

In der Oberliga kassierte der SVM zuletzt zwei Niederlagen in Serie, richtig weh tat das 1:4 zuhause gegen den Mitaufsteiger FK Pirmasens II. „Jeder Fehler in der Oberliga wird knallhart bestraft“, doziert Trainer Frank Meeth, und zuletzt haben wir zu viele gemacht.“ Auch beim 6:3-Sieg im Pokal bei der SG Buchholz machte Mehring reichlich Fehler, musste nach zwei Gegentreffern in den letzten fünf Minuten in die Verlängerung, kämpfte sich dann aber doch in die nächste Runde. Der vielleicht positivste Aspekt aus dieser Partie neben der Tatsache, dass Siege immer gut tun: Mittelfeldass Domenik Kohl wurde eingewechselt und spielte schmerzfrei zu Ende. In Hauenstein wird Meeth außerdem Abwehrchef Andreas Hesslein wieder zur Verfügung stehen.

Für die Moselaner hat sich die Ausgangslage umgekehrt. Während sie in den bisherigen Spielen immer der agierende Part gegen meist tief stehende Gegner waren, sind die Vorzeichen dieses Mal umgekehrt. Meeth plant, die Räume mit zwei kompakten Viererketten eng zu machen. „Wie man auch eine Topmannschaft wie Hauenstein ärgern kann, hat vor kurzem auch Burgbrohl bewiesen“, sagt er. Die Osteifeler hielten bis zur 84. Minute ein Unentschieden, ehe der Favorit doch noch den Siegtreffer markierte.

In der vergangenen Saison landete der SC Hauenstein – zwischen 1994 und ´97 sogar in der damals noch drittklassigen Regionalliga West/Südwest angesiedelt – auf Platz zwei, weil ihm in der Schlussphase, ob Zufall oder nicht, nach Bekanntgabe des Trainerwechsels die Luft ausging. In der Relegation zum Aufstieg in die Regionalliga scheiterte Hauenstein am Bahlinger SC. Dass Kohler in Hauenstein anheuern würde lag nahe, er ist Repräsentant der Josef-Seibel-Gruppe, die in der Schuhstadt ihren Sitz hat. Und Firmenchef Seibel ist SCH-Präsident.
Hauenstein führt mit 16 von 18 möglichen Punkten die Tabelle an, lediglich beim 0:0 gegen Gonsenheim gab es keinen Sieg. In seiner insgesamt dritten Saison in der fünften Liga wartet Mehring immer noch auf den ersten Punktgewinn gegen die Pfälzer.

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