Zwei große Passionskonzerte an einem Sonntag

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Meister der Passionsmusik: Johann Sebastian Bach und Marcel Dupré.

TRIER. Am Sonntag, den 22. März gibt es in Trier zwei große Konzerte zur Passionszeit. Um 16 Uhr erklingt im Dom „Der Kreuzweg“ von Marcel Dupré, gespielt von Domorganist Josef Still. Um 18 Uhr führt der Trierer Konzertchor unter Leitung von Jochen Schaaf die „Johannes-Passion“, BWV 245, von Johann Sebastian Bach auf.

„Le Chemin de la Croix“ von Dupré ist eines der wichtigsten Orgelwerke des 20. Jahrhunderts, das eigentlich gar nicht als Komposition vorgesehen war. Vielmehr waren die einzelnen Sätze kommentierende Improvisationen, die der Komponist 1931 zu Kreuzwegtexten von Paul Claudel spielte. Relativ bald danach aber schrieb Dupré die 14 Sätze aus der Erinnerung heraus auf und schuf damit eine komplexe Komposition, die eine intensive und unglaublich tiefe Beleuchtung der Kreuzwegstationen darstellt. Stills Interpretation wird begleitet von Texten des Trierer Generalvikars Dr. Georg Bätzing. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.


Die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach basiert auf der Passionsgeschichte, wie sie vom Evangelisten Johannes berichtet wird. Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, der Matthäus-Passion, BWV 244, liegt sie uns nicht in einer endgültigen Fassung vor. Bach hat sie immer wieder überarbeitet, verändert und perfektioniert. Besonders die Dramatik, die in den Chören liegt, und die Farbigkeit der Arien verleiht der Komposition eine großartige Aussagekraft.

Ausführende der Trierer Aufführung sind Antje Bitterlich (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Andreas Post (Tenor), Tobias Scharfenberger (Bariton) und Thorsten Grümbel (Bass). Den Orchestralen Part übernimmt das Main Barock Orchester Frankfurt. Karten für dieses Passionskonzert gibt es bei Ticket-Regional.

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Zwei Konzerte zum selben Thema an einem Tag in Trier. Zwei Veranstaltungen, die sich, wenn vielleicht nicht an dasselbe, dann aber doch an ein sehr ähnliches Publikum wenden. Ist das sinnvoll? Hier kann man nur Nein sagen. Sechs Sonntage in der Fastenzeit gibt es. Sechs Sonntage also, an denen die beiden Werke, die zur Aufführung kommen, gut aufgehoben sind. Warum müssen sich die beiden Konzerte an einem Tag in die Quere kommen?
Es ist dabei unerheblich, wer zuerst sein Konzert geplant hat. Hier wird ein grundsätzliches Problem deutlich, das sich nicht nur in der Fastenzeit zeigt. Es gibt bei allen Konzertveranstaltern, besonders aber bei denen, die sich mit der Klassik befassen, oftmals zu wenig oder gar keine Absprache, keine Koordinierung. Anschließend wird dann über mangelnden Publikumszuspruch geklagt. Das müsste nicht sein.

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