Tödlicher Angriff auf von Weizsäcker: Angreifer aus RLP soll in psychiatrische Klinik

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Blick auf die Berliner Schlosspark-Klinik. Foto: Paul Zinken/dpa

BERLIN/ANDERNACH. Nach dem tödlichen Messerangriff auf den Berliner Arzt Fritz von Weizsäcker soll der Angreifer in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Dies wolle man in Hinblick auf eine «akute psychische Erkrankung» des Beschuldigten aus Rheinland-Pfalz beantragen, teilte die Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mit. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kommt der Mann aus Andernach, das hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Das Motiv des Mannes liege in einer «wohl wahnbedingten allgemeinen Abneigung des Beschuldigten gegen die Familie des Getöteten», begründete die Ermittlungsbehörde. Der 57-Jährige habe angegeben, die Tat geplant zu haben. Im Internet sei er auf den Vortrag in der Schlosspark-Klinik gestoßen, hieß es. Der Mann sei am Dienstag mit der Bahn zu der Veranstaltung gefahren. Zuvor habe er noch in Rheinland-Pfalz ein Messer gekauft, um damit am Abend die Tat zu begehen.

Dem Mann würden Mord und versuchter Mord vorgeworfen, hieß es. Ein Polizist, der privat bei dem Vortrag war und dazwischen ging, wurde schwer verletzt. Er ist aber nicht in Lebensgefahr.

Die Schlosspark-Klinik, der Tatort des Verbrechens, legte ein Kondolenzbuch aus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte der Mutter des Opfers, der einstigen First Lady Marianne von Weizsäcker (87), handschriftlich sein Beileid aus.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch, es sei «ein entsetzlicher Schlag für die Familie von Weizsäcker». Die Anteilnahme der Bundeskanzlerin, sicher auch der Mitglieder der Bundesregierung insgesamt, gingen an die Witwe und die ganze Familie.

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3 Kommentare

  1. Bei allen Morden der vergangenen Zeit, sei es der Anschlag, auf Regierungspräsident Lübcke, oder den furchtbaren Angriff , auf die Synagoge in Halle , durch einen durchgeknallten Menschen, auf jüdische Mitbürger, gibt es sofort ein Bild des Täters, sofort wird ein Name genannt. Warum nicht in diesem furchtbarem Fall? Sie wissen, wer es ist, und halten in diesem Fall die Informationen zurück. Zum Kotzen!

    • Auch wenn es in 99 Prozent der Fälle stimmt, dass „Mann“ in Kombination mit „Messer“ Musels sind, ist es in diesem (wirklichen) Einzelfall anders, Maria!

    • Zum Kotzen ist etwas anderes! Mir wird schlecht, wenn ich Kommentare wie ihre lese. Jenseits jeder gesicherten Erkenntnis der Polizei wird wild spekuliert und sogar unterstellt, dass ganz bewusst Informationen verschwiegen werden.
      Im übrigen hat die BILD gestern bereits Namen und Foto des Täters veröffentlicht …

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