Brief an Präsident Hollande: Sofort handeln

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MAINZ. Nach Bekanntwerden des gravierenden Störfalls im französischen Atomkraftwerk Fessenheim haben Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Energieministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Eveline Lemke in einem gemeinsamen Brief an den französischen Staatspräsidenten François Hollande die sofortige Abschaltung der Hochrisiko-Atomkraftwerke Fessenheim und Cattenom gefordert:

„Mit fast zweijähriger Verspätung haben wir von einem dramatischen Störfall im Atomkraftwerk Fessenheim im April 2014 erfahren. Das Eindringen von Wasser auf mehreren Ebenen und der Ausfall von sicherheitsrelevanten Steuersystemen beunruhigen uns zutiefst. Solange keine umfassende Untersuchung und Aufklärung des gravierenden Vorfalls vorgenommen wurde und solange keine ausreichende Sicherheit für die Bevölkerung rund um die Atomkraftwerke garantiert werden kann, bitten wir Sie eindringlich, als Sofortmaßnahme die Atomkraftwerke Fessenheim und Cattenom abzuschalten.“

Nach den vorliegenden Erkenntnissen habe der Störfall im Jahr 2014 zu einer Notabschaltung geführt, die wiederum nicht vollständig störungsfrei abgelaufen sei.

„Gerade eine Hochrisikotechnologie wie die Atomkraft erfordere eine transparente Sicherheitskultur“, unterstrich die Ministerpräsidentin und zeigte sich betroffen, dass bei diesem Vorfall allem Anschein der Betreiber die Gefahren verschleiert habe.

Zur Wiederherstellung des Vertrauens in den Betreiber und in die französische Atomaufsicht sei es aus Sicht von Energieministerin Eveline Lemke unerlässlich, nun mit zweijähriger Verspätung den Vorfall rücksichtslos aufzuklären und darüber hinaus „alle weiteren Störfälle in Fessenheim und in Cattenom zu überprüfen und alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung der Sicherheit der angrenzenden Bevölkerung einzuleiten.“
Abschließend unterstrichen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Energieministerin Eveline Lemke: „Die heute bekannt geworden Vorfälle rund um das Atomkraftwerk Fessenheim beweisen einmal mehr, dass es richtig und wichtig war, dass das Land Rheinland-Pfalz der Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg beigetreten ist.“

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