Balsam für die Seele: Miezen feiern ersten Saisonsieg

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Lindsey Houben war mit acht Treffern erfolgreichste Werferin der Miezen. Foto: TriSign

TRIER. Endlich! Nach sechs Niederlagen zum Saisonauftakt ist dem Bundesliga-Absteiger DJK/MJC Trier endlich der erste Sieg in der 2. Frauenhandball-Bundesliga gelungen. Für die Trierer Bundesliga-Handballerinnen war der 30:25 (13:13)-Sieg im Derby gegen Mainz-Bretzenheim nicht nur einfach ein Sieg. Mit den ersten Punkten der Spielzeit 2015/2016 ist der ersehnte Befreiungsschlag geglückt. Freude ja, Euphorie nein, denn auch Trainerin Daniela Filip ist sich bewusst, dass noch ein weiter Weg vor den Miezen liegt. Gegen Mainz überzeugen Torfrau Jessica Kockler und die siebenfache Torschützin Lucia Weibelova.

Es war ein längst vergessenes Gefühl, dieses Erleichterung nach dem Sieg. Dementsprechend ausgelassen feierten die Trierer Bundesliga-Handballerinnen den 30:25 (13:13)-Erfolg im Derby gegen Mainz-Bretzenheim. „Endlich haben wir als Mannschaft gekämpft, wollten diesen Sieg unbedingt und wurden für unseren Aufwand belohnt“, sagte Spielführerin Judith Derbach und ergänzte: „Natürlich hoffen wir, dass der Knoten geplatzt ist.“

Trainerin Daniela Filip hatte vor der Partie gefordert, dass ihre Mannschaft dem Druck über 60 Minuten dem mentalen Druck standhalten sollte. Taten die Miezen dann auch in der zweiten Hälfte, bis dahin war das vierte Heimspiel in Folge allerdings von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Die 1:0 Führung durch Caroline Thomas (2.) wurde von den Gästen aus der Karnevalshochburg umgehend egalisiert und auch in der Folge entwickelte sich eine ausgeglichen Partie.

Trainerin Daniela Filip schickte ihre Mannschaft mit einer 5:1-Abwehr ins Rennen, die zunächst noch mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen hatte. Da Torfrau Jessica Kockler aber einen guten Tag erwischte, konnten sich die Moselstädterinnen in der Folge absetzen und erspielten sich eine 10:6-Führung (18.) heraus.

Den Druck des Gewinnen Müssens merkte man den Moselanerinnen allerdings an: Vergebene Chancen, technische Fehler und Abstimmungsprobleme in der Defensive ließen den Aufsteiger wieder zurück in die Partie kommen. Zur Halbzeit (13:13) war alles offen und als die Mainzer nach der Pause auf 20:18 (40.) davonzogen, befürchteten die rund 400 Zuschauer in der Arena wenig Gutes. Die Miezen aber zogen sich am eigenen Schopf aus der Misere und legten, angefeuert vom frenetisch mitgehenden Publikum, die beste Viertelstunde der Saison aufs Parkett. Aggressiv in der Defensive, erfolgreich im Gegenstoß, eiskalt in der Chancenverwertung – aus einem Zwei-Tore-Rückstand wurde ein 24:20 (48.). Besonders stark präsentierten sich in dieser Phase Kapitänin Judith Derbach und Lucia Weibelova, die in Angriff und Abwehr großen Anteil an der Wende hatte.

„Entscheidend war die Steigerung in der Abwehr und das Publikum hat uns dann natürlich auch getragen“, sagte Filip auf der anschließenden Pressekonferenz. Mainz versuchte mit einer offensiven Deckung zwar noch einmal alles, die Miezen aber hatten sich bis dahin in einen Rausch gespielt und ließen keinen Zweifel mehr am Sieg aufkommen. Wie viel Last auf der Mannschaft lag, war den ausgelassenen Freudentänzen nach Spielende zu entnehmen. Der Sieg war extrem wichtig. Jetzt ist der ganz große Druck erst mal weg“, war auch Filip die Erleichterung nach der Partie anzumerken.

Mit den ersten Punkten haben die Moselstädterinnen erstmals den letzten Tabellenplatz verlassen und sind in Reichweite zu den Nichtabstiegsplätzen. Filip mahnte trotz des Erfolgserlebnisses zu Besonnenheit: „Wir haben einen wichtigen Schritt gemacht, aber auch nicht mehr. Es gibt immer noch genug zu verbessern, wir stehen immer noch unten drin. Das weiß die Mannschaft aber und deshalb darf sie sich über diesen Sieg auch freuen.“

DJK/MJC Trier: Jessica Kockler, Melanie Eckelt (n.e.); Caroline Thomas (4), Hannah Sattler (n.e.), Lindsey Houben (8/6), Andrea Czanik (0), Jana Kordel (n.e.), Judith Derbach (4), Joline Müller (3), Lucia Weibelova (7), Tina Welter (3)

Beste Werferinnen für Mainz-Bretzenheim waren Kristin Gärtner (7/4), Michelle Chwalek, Lea Schuhknecht (je 6)

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