Uni Trier: Auf der Suche nach der besten Lösung durch algorithmische Optimierung

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Die Universität Trier. Foto: Alexander Scheidweiler

TRIER. Perfektion ist unmöglich? Algorithmische Optimierung strebt genau danach. Ein DFG-Graduiertenkolleg an der Uni Trier hat auf diesem Gebiet bemerkenswertes geleistet.

Was haben Routenplanung, Volkszählungen und Küstenschutz gemeinsam? In allem kommt algorithmische Optimierung zum Tragen. Das Teilgebiet der Mathematik ist allgegenwärtig, aber den wenigsten bekannt. Vereinfacht gesagt geht es darum, mit Hilfe von Algorithmen mathematische Probleme bestmöglich zu lösen, bei denen man auf anderen Wegen nicht zuverlässig zur perfekten Lösung findet.

Im Dezember endet an der Universität Trier nach neun erfolgreichen Jahren das DFG-geförderte Graduiertenkolleg ALOP, das sich genau diesem Thema gewidmet hat. „Viele Unternehmen finden zum Beispiel für logistische Probleme auf Grund ihrer Erfahrungen funktionierende Lösungen. Mit algorithmischer Optimierung können sie aber oft noch deutlich effizienter werden“, erklärt Prof. Dr. Martin Schmidt, Sprecher des Graduiertenkollegs, die praktische Anwendung der Forschung.

Im Zuge von ALOP entstanden so unter anderem Arbeiten zur optimalen Form von Küstenschutzbauten, dem effizienten Ausbau von Fernwärmenetzwerken oder zur Behandlung von Zensus-Daten sowie zahlreiche Beiträge zur Grundlagenforschung.

Die Bilanz von ALOP lässt kaum Raum für Optimierung:

8,5 Millionen Euro an Fördergeldern hat die DFG sinnvoll investiert.

8 individuelle Preise staubten Mitglieder von ALOP für ihre Forschung und Publikationen ab.

50 Tagungen, Workshops und Kolloquien mit dem Who is Who der algorithmischen Optimierung fanden statt.

30 eigene Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs sowie in etwa noch einmal so viele assoziierte führten ihre Qualifikationsarbeiten zu einem erfolgreichen Abschluss.

Besonders stolz sind wir darauf, dass gut die Hälfte unsere Doktorandinnen und Doktoranden von außerhalb an die Uni Trier kamen“, freut sich Martin Schmidt. „Das zeigt, wie attraktiv nicht nur die Forschungsbedingungen in Trier, sondern auch die Lage in der Nähe zu spannenden Arbeitsmärkten wie Luxemburg ist.

Start-ups, Global Player und Bundesämter setzen auf ALOP-Profis

Und nicht nur im Großherzogtum sind die ALOP-Absolventinnen und -Absolventen begehrte Fachleute. Das hochgehandelte Start-Up Quantagonia griff zur Entwicklung der eigenen Planungs- und Entscheidungssoftware DecisionsAI auf einen Trierer zurück. Eine andere Alumni arbeitet beim Global Player Hitachi an zukünftigen Energiesystemen und auch beim Bundesamt für Sicherheit im Informationswesen vertraut man auf Expertise made by ALOP. Doch einige Graduierte blieben auch der Forschung erhalten. Zwei von ihnen bekleiden inzwischen Professuren in Spanien und Brasilien.

An der Universität Trier wird ALOP nach dem Ende der Förderzeit noch lange nachwirken. Denn weil viele Promotionen aus dem Bereich KI und Maschinellem Lernen kamen, wurde das Graduiertenkolleg zum Impulsgeber für zwei neue Studiengänge zu Data Science und Machine Learning.

Mehr zum Graduiertenkolleg: https://alop.uni-trier.de/. (Quelle: Universität Trier)

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