TRIER. Die Diskussion um steigende Mietpreise bekommt in Trier neuen Zündstoff: Ab Oktober 2025 könnte die Mietpreisbremse in der Stadt auslaufen. Eine entsprechende Entscheidung wird derzeit auf Landesebene vorbereitet – mit potenziell weitreichenden Folgen, vor allem für junge Mieter:innen und Studierende.
Was ist die Mietpreisbremse – und warum ist sie so wichtig?
Bisher gilt in Trier: Bei der Wiedervermietung von Wohnraum darf die neue Miete maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Diese Regel soll vor allem überzogene Mietforderungen verhindern. Zusätzlich begrenzt die sogenannte Kappungsgrenze Mieterhöhungen innerhalb von drei Jahren auf höchstens 15 %.
Diese Schutzmechanismen stehen nun auf der Kippe. Sollte die aktuelle Regelung nicht verlängert werden, verlieren Mieter:innen in Trier ein zentrales Werkzeug zum Schutz vor rasant steigenden Mieten – und das in einer Stadt mit angespanntem Wohnungsmarkt.
Studierende besonders betroffen
Vor allem Studierende und junge Menschen, die in der Nähe von Hochschule oder Innenstadt nach Wohnraum suchen, blicken der Entwicklung mit Sorge entgegen. Der ohnehin schon begrenzte und begehrte Wohnraum könnte mit dem Wegfall der Mietpreisbremse deutlich teurer werden.
Da viele Vermieter ihre Wohnungen an den meistbietenden vergeben, steigt der Druck auf junge Wohnungssuchende, die häufig über ein geringeres Einkommen verfügen. Für viele bedeutet das: Wohnen in Trier wird zum Luxus.
Kritik und politische Diskussion
Obwohl die Mietpreisbremse ursprünglich als Schutzmaßnahme eingeführt wurde, steht sie immer wieder in der Kritik. Gegner argumentieren, dass sie kaum Wirkung zeige, zu viele Ausnahmen enthalte – etwa für Neubauten oder umfassend sanierte Wohnungen – und den Wohnungsbau bremse.
Befürworter wiederum warnen vor einem ungezügelten Anstieg der Mieten. Gerade in Universitätsstädten wie Trier sei die Preisentwicklung ohne regulatorische Eingriffe schwer zu kontrollieren.
Hintergrund: Warum die Mietpreisbremse in Trier fallen könnte
Der geplante Wegfall der Mietpreisbremse basiert auf einer aktuellen Analyse zur Wohnungssituation in Trier. Demnach liegt die Quote leerstehender Wohnungen derzeit bei 5,2 Prozent – ein Wert, der laut Landesregierung nicht mehr auf einen besonders angespannten Mietmarkt hindeutet. Auch die durchschnittliche Mietbelastung, also der Anteil des Einkommens, der für die Miete aufgebracht werden muss, bleibt unterhalb der kritischen Marke.
Als weiteren Grund führt das Land die Entwicklung im sozialen Wohnungsbau an: Im Jahr 2024 seien im Raum Trier insgesamt 436 geförderte Wohnungen fertiggestellt worden – mit einer Gesamtinvestition von rund 120 Millionen Euro.
Ob die Stadt tatsächlich aus der Mietpreisverordnung herausgenommen wird, ist allerdings noch nicht entschieden. Der Entwurf liegt zwar vor, muss aber noch innerhalb der Landesregierung abgestimmt werden. Eine finale Entscheidung wird in den nächsten Wochen erwartet, berichtet der SWR.