Trier/Darmstadt – Große Ehre für die in Trier geborene Schriftstellerin Ursula Krechel: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat ihr den renommierten Georg-Büchner-Preis 2025 zuerkannt – die höchste literarische Auszeichnung im deutschen Sprachraum.
Kraftvolle Literatur gegen das Vergessen
Die Jury lobt Ursula Krechel für ihr beeindruckendes Gesamtwerk aus Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen, Romanen und Essays, mit denen sie den „Verheerungen der deutschen Geschichte und Verhärtungen der Gegenwart“ die Kraft ihrer Literatur entgegensetzt.
Ihr Werk ermutige dazu, „die Spuren der Vergangenheit im Alltag der Gegenwart“ aufzuspüren – und gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Themen wie Flucht, Exil, Gewalt und Feminismus sind von Anfang an zentrale Bestandteile ihrer Literatur.
Romane mit Trier-Bezug – „Geisterbahn“ als literarisches Denkmal
Die 1947 in Trier geborene Autorin hat ihre Heimatstadt mehrfach in ihren Werken aufgegriffen. Der Roman „Geisterbahn“ (2018) etwa erzählt die Geschichte einer Sinti-Familie aus Trier, die über ein Jahrhundert deutscher Geschichte hinweg begleitet wird. Auch in ihrem neuesten Werk „Vom Herzasthma des Exils“ nimmt Krechel Bezug auf Migration und Rückkehr – Gedanken, die sie 2024 in der viel beachteten Trierer Rede erstmals öffentlich formulierte.
Preisverleihung in Darmstadt – 50.000 Euro dotiert
Der Georg-Büchner-Preis, der am 1. November 2025 in Darmstadt überreicht wird, ist mit 50.000 Euro dotiert und wird seit 1951 vergeben. Krechel tritt damit in eine Reihe bedeutender Preisträgerinnen und Preisträger ein.
Triers Kulturdezernent Markus Nöhl zeigt sich erfreut: „Ursula Krechel ist die bekannteste zeitgenössische Autorin aus Trier – sie macht unsere Stadt regelmäßig zum Thema ihrer literarischen Arbeit. Wir sind stolz auf diese Auszeichnung.“
Ursula Krechel – Werke (Auswahl):
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„Shanghai fern von wo“ (2008)
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„Landgericht“ (2012)
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„Geisterbahn“ (2018)
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„Sehr geehrte Frau Ministerin“ (2024)
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„Vom Herzasthma des Exils“ (2024)















