
TRIER. Das Exzellenzhaus in Trier (Ex-Haus) – lange Symbol für Jugendkultur, Kreativität und Freiraum – soll eine neue Zukunft erhalten. Die Stadt Trier hat am Dienstag, 27. Mai 2025, ein umfassendes Nutzungskonzept für das denkmalgeschützte Gebäude in Trier-Nord vorgestellt. Ziel: Ein modernes Jugend- und Kulturzentrum, getragen von mehreren Trägern der Jugendhilfe, ergänzt durch sogenannte komplementäre Nutzungen durch in einen Investor in den übrigen Gebäudeflächen.
Doch was als Neustart gefeiert wird, wirft auch Fragen auf: zur Flächenverteilung, zur Finanzierung durch einen Investor, zur Rolle der Stadt und zur Offenheit des Begriffs „komplementär“.
Weniger als ein Drittel fürs Soziale: Die neue Raumaufteilung im Exhaus
Laut Konzept soll künftig nur etwas weniger als ein Drittel der Gesamtfläche – konkret der südliche Gebäudeflügel inklusive Gewölbekeller – durch die Stadt Trier genutzt werden. Dort werden Fanprojekt Trier, das Musiknetzwerk, Jugendarbeitsträger und Kulturinitiativen gemeinsam unter einem Dach arbeiten. Vorgesehen sind beispielsweise:
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ein Jugendcafé
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eine Kreativwerkstatt für Kunst, Handwerk und Bewegung
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Medienräume mit Computern und Internetzugang
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eine Lehrküche mit pädagogischer Begleitung
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ein Mehrzweckraum für Veranstaltungen
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Gruppenräume & Beratungsstellen
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Nutzung des Gewölbekellers für Konzerte, Ausstellungen & Subkultur
Ziel sei ein niedrigschwelliger Ort der Begegnung, mit offenem Konzept, flexiblen Räumen und Mitgestaltung durch Jugendliche.
Kein Hort für Trier-Nord – und viele offene Fragen

Ein besonders kritischer Punkt: Der „Hort Trier-Nord„, der derzeit provisorisch an der Ambrosius-Grundschule untergebracht ist, findet im Nutzungskonzept keinen Platz mehr.
Auf Nachfrage erklärte Jugendamtsleiter Lang, dass die Fläche im Exhaus zwar als „Potenzialfläche“ in den Unterlagen erwähnt sei, eine Umsetzung aber nicht weiterverfolgt werde. Man dokumentiere damit lediglich frühere Diskussionen – ohne sie in die aktuelle Planung zu überführen.
Statt einer konkreten Alternative verweist die Verwaltung auf das kommende Ganztagsförderungsgesetz. Demnach soll die Nachmittagsbetreuung künftig ausschließlich schulnah erfolgen – eine zentrale Hortlösung im Exhaus sei damit nicht vereinbar. Was das für den Fortbestand des Horts an der Ambrosius-Grundschule bedeutet, blieb Lang einer konkrete Antwort schuldig. Man sei in derzeit in Prozessen das Platzproblem mit allen Beteiligten zu erörtern und entsprechende Bedarfe decken zu können, so der Jugendamtleiter. Übersetzt heisst dies womöglich: Der Hort Trier-Nord hat keine Zukunft mehr.
Investor gesucht – Stadt mietet zurück
Da die Stadt Trier keine eigene Sanierung leisten kann, soll die Wiederbelebung des Exhauses durch einen Investor im Erbbaurechtsmodell erfolgen. Das bedeutet:
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Das Grundstück bleibt im städtischen Eigentum
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Ein Investor saniert das gesamte Gebäude
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Die Stadt mietet gezielt 1.100 m² für die Jugendarbeit zurück
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Die übrigen Flächen dürfen durch den Investor genutzt werden – „komplementär“
Doch hier beginnt die Unsicherheit.
Was heißt „komplementär“ – und was nicht?
Der Begriff „komplementär“ ist eines der zentralen Schlagworte bei der Suche nach einem neuen Investor, aber wohl auch seine größte Unbekannte. Laut Verwaltung sollen diese Nutzungen „mit den Zielen der Jugendhilfe vereinbar“ sein.
Erwünscht seien etwa sozial ergänzende Dienstleistungen, kulturelle Bildungsangebote oder Beratungseinrichtungen, die den Geist des Hauses stärken – nicht unterwandern.
Doch der Begriff bleibt auslegbar. Und das ist gewollt. Denn der Spielraum macht das Projekt erst für Investoren interessant – birgt aber auch das Risiko, dass am Ende wirtschaftliche Interessen über die ursprüngliche Idee siegen. Die Verwaltung betont, man wolle mit Interessenten „kreativ und kritisch ins Gespräch kommen“, gesucht werde ein „Investor mit Herz“, betont aber auch, dass es ein „Abwägungsprozess“ bleibe.
Pädagogisches Konzept: Offenheit, Kooperation, Vielfalt
Inhaltlich setzt das Nutzungskonzept auf ein modernes Jugendhilfemodell:
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Partizipation und Mitbestimmung
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gemeinsam genutzte Räume statt exklusiver Trägerschaft
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flexible Raumnutzung mit mobilen Wänden & Technik
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Angebote für Kunst, Musik, Medien, Bildung & Begegnung
Besonderes Augenmerk liegt auf dem Gewölbekeller: Dieser soll künftig wieder für nicht-kommerzielle Veranstaltungen und subkulturelle Formate genutzt werden – Konzerte, Lesungen, Ausstellungen –, getragen von der Jugendarbeit, nicht durch externe Veranstalter.
Was als Nächstes passiert
Die nun vorgestellte Planung ist ein Verwaltungsvorschlag, kein fertiger Beschluss. Der Stadtrat wird nach der Sommerpause 2025 über das Konzept beraten. Änderungswünsche, Kürzungen oder Ergänzungen sind möglich – ebenso Verzögerungen.
Erst danach kann ein Interessenbekundungsverfahren für Investoren starten. Mit diesem rechnet die Stadt frühestens Ende 2026 – unter Vorbehalt denkmalrechtlicher Genehmigungen, Sanierungsplanungen und natürlich politischer Zustimmung.
Fazit: Ein Anfang mit Schatten
Mit dem neuen Konzept zum Exhaus liegt endlich wieder ein Plan auf dem Tisch – nach Jahren der Funkstille und wachsender Kritik. Die Stadt vermeidet einen Verkauf, bekennt sich zur Jugendhilfe und will ein neues, offenes Haus schaffen.
Doch:
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Der Anteil für Jugendarbeit bleibt mit einem Drittel überschaubar
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Der Begriff „komplementär“ bleibt auslegbar
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Die Finanzierung ist nicht gesichert, der Investor noch nicht gefunden
Ob es gelingt, aus dem einstigen Zentrum der Subkultur einen Ort der sozialen Erneuerung zu machen, hängt nun nicht nur von Konzepten ab, sondern von Menschen. Vom Stadtrat. Von mutigen Investoren. Und natürlich von all denen, die das Haus mit Leben füllen wollen.
Man sollte diese Stinkbude abreißen.
so eine Finanzierungsmodell wäre doch was für s Theater gewesen….aber da ballern wir doch gerne bisher 80mios für raus.
Für sinnvolle Projekte ist dann leider kein Geld mehr da.
Dafür gibt’s tolle Mülltonnen die dem Stadtbild eher schaden als nützen.
Tolle Radwege und Fahrradständer die niemand nutzt.
Tolle Poller die nicht funktionieren.
Tolle Blumkübel
etc . etc.
Genau so sieht’s aus!!
Und vielleicht lässt sich das Murmeltier besser einschläfern. Es redet in den meisten Fällen nur unqualifizierte Schei….e und hat keine Ahnung von Nichts. Was sich in seinen Kommentaren immer widerspiegelt. Murmel dich wieder schön in dein Bett ein und nerv die Leute nicht. Vllt. gehst besser mal was Arbeiten.
„Und vielleicht lässt sich das Murmeltier besser einschläfern“. Ich antworte Ihnen erst jetzt, weil ich sehr oft was „Arbeiten“ gehe.
Sie möchten also, dass mich Jemand einschläfert? Hat man Ihnen diese bösen Gedanken im schmuddeligen Ex-Haus beigebracht? Sie sollten sich schämen! Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber einem Menschen den Tod zu wünschen ,ist unterste Schublade. Vielleicht kann Ihnen ein guter Psychiater helfen.
Ich war früher in den 90ern auch ab und an im Ex – Haus …. Richtig gefallen hat es mir eigentlich damals selten in dieser, doch, möchte ich sagen, linksaktivistischen Brutstätte .
Was soll sich ändern? Nichts. Die Tufa ist da. Die Villa Wuller. Lucke …. Ausreichend.
Steckt das Geld besser in die Schulen und ihre Ausstattung und auch in ein Realitätsbriefing der oft verstrahlten Lehrerschaft. Konservativen Ideen gehört die Zukunft.
Dr. Thilo Sarrazin hatte Recht. Nahezu vollumfänglich.
PS: Wenigstens ein Thilo, der den DOC Title verdientermaßen tragen darf …. Danke!
Sehen wir genauso….
Ich (Bj.62) war nie im Ex-Haus, da es schon immer als linksradikaler Schläger-Suff-Treff verschrien war….dann lieber ins Canapee in der Südallee, oder ins Maxim.
Auf dem Gelände sollten Wohnhäuser entstehen, für ganz normale Menschen, mit ganz normalen Einkommen. Nicht nur für Luxemburg-Pendler und CEOs.
Du bist lustig!