Rheinland-Pfalz: Händler mit Weihnachtsgeschäft bisher unzufrieden

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Die meisten Händler sind mit dem Weihnachtsgeschäft nicht zufrieden. Thomas Frey/dpa

Nach einer schwachen dritten Adventswoche hat das Weihnachtsgeschäft in Rheinland-Pfalz wieder zugelegt. Ob die Umsätze an die des Vorjahres heranreichen, entscheidet sich erst nach Weihnachten.

Das Weihnachtsgeschäft in Rheinland-Pfalz ist nach Einschätzung des Handelsverbands etwas schlechter ausgefallen als im Vorjahr. «Wenn wir Glück haben, erreichen wir das Vorjahresniveau», sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Rheinland-Pfalz, Thomas Scherer der Deutschen Presse-Agentur. Die endgültige Bilanz könne erst im neuen Jahr gezogen werden, wenn Gutscheine und Geld-Geschenke eingelöst sind. Gerade Gutscheine mit höheren Summen für Möbel würden oft erst dann eingelöst.

Zwei Drittel der Unternehmen unzufrieden

Der Verband rechnet am Ende des Weihnachtsgeschäfts mit einem Umsatz in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro. Das entspreche etwa dem Vorjahresniveau, sagte Scherer. Mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts seien kurz vor Heiligabend mehr als zwei Drittel der Unternehmen unzufrieden. Besonders schlecht sei die dritte Adventswoche gelaufen.

«Der Samstag vor dem 4. Advent hat es nicht mehr heraus gerissen», sagte der Präsident des Verbands, Jan Sebastian. Der Versand- und Online-Handel habe im Weihnachtsgeschäft nach einer Stagnation wieder eine leichte Steigerung verbuchen können. «Die Großen werden immer größer.» Der stationäre Einzelhandel komme auch mit hybriden Angeboten – also online und vor Ort – nicht gegen die Großen an. «Er hat auch nicht das Sortiment.»

Regionales und Reisen sind gefragt

«Die ganz großen Geschenke wie vor 20, 30 Jahren gibt es nicht mehr», berichtete Sebastian, Juwelier in Mainz. Die meisten Menschen schenkten eher Aufmerksamkeiten, kauften auch gezielter ein. Viele hätten Wunschlisten dabei oder erinnerten sich daran, dass jemanden im Schaufenster etwas besonders gut gefallen habe. Individuelles mit regionalem Bezug sei auch gefragt. Das Spiel Monopoly Mainz etwa, sei ein Renner gewesen.

Die Bevölkerung sei noch immer verunsichert, jetzt auch mit Blick auf die Bundestagswahl. «In solchen Situationen hält der Deutsche das Geld zusammen», sagte Sebastian. Und: «Die Reisebranche ist einer der schärfsten Konkurrent des deutschen Einzelhandels.»

Der Handel ist nach eigenen Angaben der größte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. Im Verband sind rund 12.000 Unternehmen mit insgesamt 150.000 Beschäftigten vertreten.

(dpa)

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5 Kommentare

  1. Kein Wunder, die größeren Städte, insbesondere Trier, machen doch wirklich alles um Autofahrer von der Stadt fernzuhalten. Die dafür Verantwortlichen haben, anders als viele Firmeninhaber und deren Angestellte, nicht die geringsten Nachteile für ihr Handeln zu befürchten.

  2. Wenn man einen Bauern fragt wie seine Ernte war, bekommt man grundsätzlich die gleiche Antwort. Ergo, es könnte immer besser sein.

    Das die Läden in der Stadt mittlerweile fast alle zu Ketten gehören und somit vergleichbarer werden ist ebenfalls ein Grund für die aus ihrer Sicht ausbaufähig Geschäftsumsätze. Ebenso das die gleichen Waren im Zweifel im den eigenen Onlineshops billiger frei Haus geliefert werden. Auch das Einkaufsverhalten hat sich (und das ganz unabhängig der Park- und Verkehrsituation) seit Jahren insbesondere bei der jüngeren und mittleren Generation stark verändert. Die Städte werden und haben sich teilweise in ihrer Nutzung verändert. Und Veränderungen gefallen halt nicht allen und dort wo es Veränderungen gibt wird es immer Gewinner und Verlierer geben.

    Also ruhig weiter auf Stammtischparolen hier setzen, die Welt ist komplizierter und weiter als das Brett vor dem eigenen Kopf sehen läßt.

    Frohe Weihnachten auch den hier sogenannten Meinungsführern und selbst ernannten Meinungsbildnern und Meinungspopulisten. Amüsiert mich bitte auch in 2025 weiter.

  3. Wir fahren nicht mehr in diese Stadt. Vor kurzem haben wir es nochmal probiert. Sind nicht merklich lange unterwegs gewesen. Schnell etwas gezielt gekauft, also keine Zeit für die Suche verschwendet und dann noch etwas im Restaurant gegessen. Dann im Parkhaus 14€ berappt, total verrückt. Das war der letzte Besuch. In Luxemburg kann man in den Malls kostenlos parken und das Erlebnis ist noch mal ganz anders. Ein Dank auch noch an den Herrn Thilo.

  4. Also ich habe ordentlich Geld ausgegeben dieses Jahr. Aber dort gab es kostenlose Parkplätze, und woanders fahre ich gar nicht erst hin. Online-Shopping habe ich auf Januar verschoben, da wird noch mal hin gelangt. Aber Innenstadt, bäh, wozu, was soll ich da?

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