Afrikanische Schweinepest: Totes Wildschwein wohl lange im Rhein getrieben

Die Afrikanische Schweinepest kann für Schweinebauern zum Alptraum werden. Nun ist auch im Rhein-Hunsrück-Kreis ein Kadaver aufgetaucht. Die Behörden verzichten vorerst auf neue Sperrzonen. Warum?

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Foto: Wasserschutzpolizei Koblenz

KOBLENZ. Ein kürzlich im nördlichen Rhein-Hunsrück-Kreis am Rheinufer gefundenes totes Wildschwein mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) ist wohl rund 100 Kilometer weit in dem Fluss getrieben.

Es stammte nach Einschätzung von Experten vermutlich aus dem von der Tierseuche betroffenen Gebiet stromaufwärts, wie das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz mitteilte.

Mit Drohnen wurden beidseits des Rheins in den Kreisen Rhein-Hunsrück, Mayen-Koblenz und Rhein-Lahn insgesamt 1.850 Hektar nach weiteren Wildschweinkadavern abgesucht – vorerst ohne Ergebnis. Somit verzichteten die Behörden zunächst auf die Einrichtung von neuen Sperrzonen rund um den Fundort des angeschwemmten toten Tieres. «Das ist eine wichtige Mitteilung für die Landwirtschaft, Jägerschaft und Bevölkerung, da keine Einschränkungen dadurch entstehen», erklärte das LUA.

Kadaverspürhunde und Wasserschutzpolizei im Einsatz

Kadaverspürhunde suchten in der Region weiterhin nach toten Wildschweinen. Die Wasserschutzpolizei nahm die beiden langen Rheinufer zwischen dem neuen Kadaverfundort und den von ASP betroffenen Gebieten stromaufwärts in den Blick. Jäger wurden gebeten, auf Drückjagden im Umfeld der Fundstelle des angetriebenen toten Wildschweines vorerst zu verzichten, um eine mögliche Weiterverbreitung der Tierseuche auszuschließen.

Für Menschen und andere Tierarten ist die Viruserkrankung nach Behördenangaben nicht ansteckend oder gefährlich – bei Haus- und Wildschweinen gilt sie dagegen als unheilbar und verläuft fast immer tödlich. Eine Impfung gibt es nicht. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Essen und Futter durch den Menschen übertragen werden.

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