Gedanken zum Trierer Weihnachtsmarkt: Magische Stimmung oder Luxus für den Geldbeutel?

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Der Trierer Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt; Foto: lokalo.de

TRIER. Die besinnlichste Zeit des Jahres naht – und damit auch der Trierer Weihnachtsmarkt 2024 auf dem Domfreihof und Hauptmarkt. Doch während die festliche Beleuchtung und der Duft nach Glühwein und gebrannten Mandeln locken, fragen sich viele Besucher vor allem eines: Wie tief müssen wir dieses Jahr in die Tasche greifen?

Glühwein: Heiß, lecker – und ein Luxusgut?

Ein Glühwein für 5 Euro plus Becherpfand? Was früher wie ein schlechter Scherz klang, ist mittlerweile bittere Realität. „Das ist doch ein Weihnachtsmarkt, kein Luxushotel!“ – solche Stimmen waren schon im vergangenen Jahr zu hören. Die Begründung? Die üblichen Verdächtigen: gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, höhere Standgebühren und natürlich die Inflation. Doch rechtfertigt das wirklich den Preis? Kritiker sehen darin vor allem eines: eine Möglichkeit, aus dem Weihnachtszauber Kapital zu schlagen.

Die Preisgestaltung mag aus wirtschaftlicher Sicht vielleicht nachvollziehbar sein, aber sie lenkt unweigerlich die Aufmerksamkeit auf eine zentrale Frage: Ist es eigentlich noch Weihnachtsmarkt, wenn der „Glühwein“ zum Statussymbol wird?

Bratwurst und Co.: Adventliche Gaumenfreuden oder Sparschwein-Schreck?

Die Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt ist mittlerweile ein teures Vergnügen; Symbolbild; dpa

Der Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt: die Bratwurst. Doch was einst ein bodenständiger Snack war, hat sich mittlerweile in die Liga der „Gorumet-Snacks“ katapultiert. Fast 7 Euro für eine Wurst im Brötchen – so mancher Besucher dürfte da, wie bereits auf dem Trierer Altstadtfest, gehörig ins Staunen geraten. Und es hört nicht bei der Bratwurst auf: Reibekuchen mit Apfelmus, Dampfnudeln oder Langos sind ebenfalls keine Schnäppchen mehr und dürften der „Bratwurst“ in nichts nachstehen. Die Preise für diese kulinarischen Klassiker erinnern dabei oft mehr an ein Sterne-Restaurant als an einen traditionellen Weihnachtsmarkt.

Familienfreundlich? Ein teures Vergnügen

Für Familien wird ein Ausflug auf den Weihnachtsmarkt schnell zum kostspieligen Abenteuer. Zwei Glühwein, zwei Kinderpunsch, vier Bratwürste und vielleicht noch eine Tüte gebrannte Mandeln? Da kommt schnell eine stolze Summe zusammen – und das, bevor die Kinder die erste Karussellfahrt entdeckt haben.

Wie teuer darf Weihnachtsstimmung sein?

Der Trierer Weihnachtsmarkt (Archiv)- Foto: lokalo.de (se)

Die zauberhafte Atmosphäre des Trierer Weihnachtsmarkts ist unbestritten, doch die hohen Preise lassen viele Besucher nachdenklich werden. Sind wir hier, um zu genießen, oder zahlen wir nur für die Illusion von Besinnlichkeit? Fakt ist: Ohne ein gut gefülltes Portemonnaie kann der Weihnachtszauber schnell an Glanz verlieren.

Alternativen für den kleinen Geldbeutel

Für alle, die den Weihnachtszauber günstiger erleben möchten, gibt es Alternativen. Kleinere Weihnachtsmärkte in der Region laden oft mit faireren Preisen und einer ebenso festlichen Atmosphäre zum Verweilen ein. Zudem bieten viele lokale Gastronomen in der Vorweihnachtszeit Glühwein und Punsch zu moderateren Preisen an – abseits des großen Trubels.

 

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9 Kommentare

  1. Och zu Coronazeiten wolltet ihr mich nicht, jetzt kriegt ihr mein Geld auch nicht, Glühwein kann ich auch bei einem Waldspaziergang mit Freunden geniessen.
    Viel Spass beim Geldausgeben euch allen 🙂

    • PS um 8 EUR für ein paar fettige Kartoffelpuffer hinzulegen, die vorher im Grosshandel für 20Cent pro Stück eingekauft wurden ist mir mein Geld zu schade.

  2. War heute auf dem Weihnachtsmarkt.Kartoffelpuffer essen.Wir haben sie immer gemocht .Man kann sie nicht mehr essen .Keine Gewürze,triefend vor Fett und wenn man Pech hat bekommt man ein brutzeliges etwas ohne Teig .Und dafür nimmt man 5€ .Nie wieder!

    • War kürzlich auf einem kleinen Luxembourger Weihnachtsmarkt Bratwurst essen.
      Keine Sperren, Bratwurst unter 5 EUR, netter kleiner Markt, lecker.

  3. Wenn ich das Gejammere und Gemeckere hier lese, kann ich nur empfehlen: Bleibt zu Hause, bastelt Strohsterne, backt Plätzchen und brutzelt Krumperschnietcher die nicht vor Fett triefen, würzt kräftig nach und eure Welt ist wieder schön.
    Wünsche euch Allen eine schöne und entspannte Weihnachtszeit !
    Ich freue mich auf den nächsten Besuch auf dem Weihnachtsmarkt !

  4. „Bleibt zu Hause, bastelt Strohsterne, backt Plätzchen und brutzelt Krumperschnietcher die nicht vor Fett triefen, würzt kräftig nach und eure Welt ist wieder schön.“
    Ja das ist sowieso besinnlicher vor allem wennman dazu noch die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens guckt.
    Oder Mr Hanky, der Weihnachtskot
    https://www.youtube.com/watch?v=-KIUM3uo2UA

  5. Der Weihnachtsmarkt wird boykottiert. SeitJahren von einer Familie betrieben ohne Transparenz, was z.B. an die Stadt bezahlt wird und warum es immer die gleiche Betreiberfamilie ist. Dazu Preise, die einfach nicht zum Trierer Durchschnittsverdiener passen. Nein danke, und ich bastel auch keine Strohalmsterne. Mein Geld gebe ich gerne woanders aus, z.B. in Luxemburg.

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