TRIER. Eine Gruppe von studentischen Mitarbeitern und Projektstudentinnen und -studenten aus dem Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung (LDPF) im Fachbereich Technik an der Hochschule Trier folgte einer Einladung zur 3DEXPERIENCE Konferenz 2024 in München vom 16. bis 17.10.2024. Im Rahmen der Veranstaltung mit ca. 1.000 Teilnehmern aus Zentraleuropa waren vom Veranstalter Dassault Systèmes zwei besondere Projekte aus Trier im Rahmen einer Ausstellung mit Präsentation und eines Pitches im Rahmen der EDU Student Challenge ausgewählt.
Mit dem NatureFibreBike präsentierte das Team erste Schritte im Aufbau eines Industrie 5.0 Demonstrators am Beispiel des ersten Prototyps eines besonderen Fahrradkonzeptes. Der Fahrradrahmen besteht hier zu großen Teilen aus einem Naturfaserverbund aus einer Flachsfaser. Das smarte Fahrradkonzept passt sich in Losgröße 1 automatisiert von einem 3D-Ganzkörper-Scan über ein virtuelles „Bike-Fitting“ und einer ergonomisch optimalen Abstimmung an die individuellen Körperabmessungen des Kunden an. In weiteren Schritten folgt die Entwicklung einer Lernfabrik (SmartFactory) für die flexible Fertigung und Montage des Fahrrads in Losgröße 1. Dieser Demonstrator entsteht im Rahmen des europäischen „Engineering Collaboration Network (ECN)„, in dem die Hochschule Trier neben weiteren akademischen Einrichtungen und namhaften Industrieunternehmen zusammenarbeitet, um den Einsatz digitaler Technologien in der Industrie voranzutreiben.
Das zweite Projekt HAMLET (Haptic Applications for Medical Learning, Experimenting and Teaching) war als eines von vier Hochschulprojekten im Rahmen der ersten EDU Student Challenge ausgewählt. In einem kurzen Pitch präsentierten die vier Teams (HORYZN / TU München, HAMLET / LDPF Hochschule Trier, ASTRA e. V. / Uni Bremen und SP80 / Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne) ihre beeindruckenden Arbeiten. Die beiden Studentinnen Anne Meier und Lena Pitz von der Hochschule Trier überzeugten in einer professionellen Präsentation und das Team wurde als Sieger des Wettbewerbs ausgezeichnet.
HAMLET ist ein exzellentes Beispiel für eine praxisnahe und interdisziplinäre Lehre. So entsteht im Fachbereich Technik der Hochschule Trier in diesem Projekt gemeinsam mit dem Medizincampus Trier ein Trainingsmodell für neurochirurgische Eingriffe am Schädel – einsetzbar mit echter OP-Technologie. Auf der Grundlage eines realen Patientendatensatzes, dem Einsatz professioneller 3D-Software und 3D-Drucktechnologien und nicht zuletzt kreativer Ideen des Projektteams mit ausgesprochen engagierten Studentinnen und Studenten gelang die Entwicklung und Herstellung dieses realitätsnahen modularen Trainingsmodells, das in der laufenden Optimierung durch ein Team von Chirurgen, Technikern sowie Studentinnen und Studenten der Medizin am Medizincampus Trier erprobt wird.
Das Trainingsmodell entstand im Rahmen verschiedener Lehrmodule im Fachgebiet Digitale Produktentwicklung und Fertigung der Studentinnen und Studenten Lena Pitz, Anne Meier, Ronja Hoepfner, Marcus Wanscheid und Matthias Stemper in den Studiengängen Sport- und Rehatechnik und Maschinenbau unter der Leitung von Michael Hoffmann, Dozent im Fachbereich Technik der Hochschule Trier und Dr. med. Marcus Mehlitz, Stellvertretender Leiter im Hirntumorzentrum und Leitender Oberarzt Abteilung Neurochirurgie und Kinderneurochirurgie im Brüderkrankenhaus Trier.
Als Ergebnis einer problem- und praxisorientierten Lehre in interdisziplinären Teams entstehen im Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung (LDPF) im Fachbereich Technik der Hochschule Trier kreative Ideen, die immer wieder im Technologietransfer oder sogar Gründungsvorhaben den Weg in die industrielle Anwendung finden. (Quelle: Hochschule Trier)