TRIER. Ein Team der Universität Trier hat die systematische Untersuchung römischer Artefakte aus der Mosel begonnen. Diese Sammlung gehört zu den größten Flussfunden weltweit. In den 1960er bis 1980er-Jahren suchten viele Trierer bei Niedrigwasserzeiten nach antiken Schätzen im Fluss, darunter Goldmünzen, Statuetten und Alltagsgegenstände aus der römischen Zeit.
Viele der gefundenen Stücke wurden verkauft oder landeten in privaten Sammlungen. Heute zeigt das Rheinische Landesmuseum Trier einige Highlights in der Dauerausstellung, während tausende weitere Funde jahrzehntelang unbearbeitet in Depots lagen.
Das Projekt „Rituale, Abfälle und Sammler: neue Ansätze zu römischen Flussfunden“, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem britischen Arts and Humanities Research Council, hat sich der wissenschaftlichen Analyse dieser Funde verschrieben. Unter der Leitung von JProf. Dr. Ferdinand Heimerl wird der Gesamtbestand erstmals systematisch untersucht. Bisher wurden über 2.000 Funde erfasst.
Das Team möchte klären, wie und warum diese Gegenstände in die Mosel gelangten. Die Erklärungen reichen von Ritualen bis zu Müllentsorgung. Auch Alltagsgegenstände und neuere Funde wie Anstecknadeln wurden bereits gesichtet.
Die Archäologen bitten die Bevölkerung um Mithilfe: Wer antike Funde oder Dokumente vom Trierer Goldrausch besitzt, soll sich unter [email protected] melden. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter konzentriert.uni-trier.de.