GdP-Landesvorsitzende: 10.000 Polizisten sind zu wenig für Rheinland-Pfalz

Bürger rufen bei der Polizei auch mal an, weil ihr Computer kaputt ist. Die Belastung der Beamten nimmt ständig zu. Die neue GdP-Chefin Loth über die Herausforderungen.

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Stefanie Loth, Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz, sitzt beim dpa-Interview auf dem grünen Sofa. Foto: Andreas Arnold/dpa

MAINZ. Die Zahl der Polizisten in Rheinland-Pfalz soll noch in diesem Jahr erstmals auf fast 10.000 steigen. «Aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei sind aber 10.000 Vollzeitstellen notwendig, was mindestens 10.500 Beschäftigten entspricht, wenn nicht sogar noch mehr», sagte die neue GdP-Landesvorsitzende Stefanie Loth im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Ganz genau lasse sich das nicht sagen, die Zahl müsse wegen Elternzeiten und dem Trend zur Teilzeit vielmehr jedes Jahr neu betrachtet werden. Die Aufgaben für die Polizei seien nicht nur wegen der Digitalisierung deutlich gewachsen. «Unser Einsatzgeschäft steigt, je unruhiger es in der Gesellschaft wird.» Das Image der Bürgerpolizei sei zudem gut und richtig. Die Polizisten auf den Dienststellen müssten aber auch immer häufiger «mit Rat und Tat in allen Lebenslagen» bereitstehen, weil die Menschen mehr Hilfe in Anspruch nähmen. So riefen beispielsweise Bürger an, weil ihr Computer kaputt sei oder weil sie sich von ihrem Partner trennen wollten, ohne dass es aber ein Gewaltproblem gebe. «Wir versuchen, das charmant zu lösen.»

Die Polizeibeamten hätten insgesamt nach der letzten Erhebung rund zwei Millionen Überstunden angehäuft. Statt der 500 Polizisten, die jedes Jahr eingestellt werden müssten, um ausreichend Personal zu haben, seien es derzeit aber nur 450.

Besonders groß seien die Herausforderungen für die rund 4000 Beamten im Schicht- und Wechseldienst. Sie müssten 24 Stunden an sieben Tagen die Woche arbeiten und viele wechselten aus diesen Bereichen auf Funktionsstellen im Tagdienst, aber fast keiner wechsle zurück. Die GdP fordert daher, die Beamten nach dem Studium besser zu bezahlen. Statt A9 müsse A10 bezahlt werden, was knapp 200 Euro brutto mehr und insgesamt in der Erfahrungsstufe II 3087,96 Euro entspreche. In A9 seien es exakt 2920,76 Euro. (Quelle: dpa)

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