Grünen-Politikerin Heidbreder warnt vor Gewöhnung an Klimawandelfolgen

Nach dem wärmsten Jahr 2022 gab es auch in diesem Sommer viele heiße Tage in Rheinland-Pfalz. Die Grüne Abgeordnete Heidbreder sieht Handlungsbedarf.

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Ein Landwirt hält trockene Erde in einem Feld in seinen Händen. Foto: Patrick Pleul/dpa

MAINZ. Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Lea Heidbreder, hat vor einer Gewöhnung an die Klimawandelfolgen gewarnt. «Aus psychologischer Sicht besteht die Gefahr, dass wir uns an die veränderten Bedingungen gewöhnen und uns der radikalen Veränderung nicht mehr bewusst sind», sagte Heidbreder der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

«Wir müssen uns immer wieder wachrütteln.» 2023 habe gezeigt, dass ganz unterschiedliche Extremwetter wie Dürre und sintflutartige Regenfälle in verschiedenen Phasen desselben Sommers auftreten könnten. «Auch darauf müssen wir uns einstellen.»

Heidbreder forderte, beim Schutz vor extremer Hitze «noch eine Schippe draufzulegen». Dabei könne Rheinland-Pfalz viel von anderen europäischen Ländern wie etwa Frankreich lernen. «Ich bin deshalb sehr gespannt auf den Hitzeaktionsplan, der gerade beim Land in der Entwicklung ist.» Die Federführung dafür liegt beim Gesundheitsministerium von Clemens Hoch (SPD).

In Rheinland-Pfalz war 2022 mit einer Jahresmitteltemperatur von 11,2 Grad nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes das wärmste Jahr seit Messbeginn. Der Sommer 2022 war der zweitwärmste und trockenste. «Der Trend zu Extremwetter hat auch im Sommer 2023 angehalten», sagte Heidbreder. «Mit dem Juni hatten wir erneut einen Sommermonat mit Rekordhitze. Die außergewöhnlich warme und stabile Witterung im September passt zudem in das Bild, dass sich der Sommer immer weiter in den Herbst hinein verlängert

Die Zahl der heißen Tage – mit mehr als 30 Grad – liegt seit 2019 über dem langjährigen Mittel der letzten 30 Jahre von 10 Tagen pro Jahr, stellt Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) in einer Antwort auf eine Anfrage ihrer Parteikollegin Heidbreder fest. Einzige Ausnahme war 2021. «Besonders Trier und Umland stachen mit 37 heißen Tagen im Jahr 2022 heraus.» Für das laufende Jahr hat der Deutsche Wetterdienst noch nicht alle Daten erhoben. Mit 17 heißen Tagen (bis 7. September) gab es in diesem Jahr aber in Worms fast doppelt so viele heiße Tage wie in Trier (9 Tage), stellt Eder fest. (Quelle: dpa)

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6 Kommentare

  1. Die Grünenpolitiker (jeder Doof, außer den Grünen selbst, weiß, dass damit auch die viel bemühten *innen gemeint sind) sollten einfach mal ihre unmaßgeblichen Weisheiten für sich behalten.

  2. Wie oft sieht man hierzulande Frauen in knaller Sonne und Hitze draußen schuften? So gut wie nie, denn das machen fast nur Männer. Wie oft hört man Frauen über “Hitze” und “Klimawandel” rum heulen? Pausenlos, und zwar insbesondere diejenigen, deren Biotop ein klimatisiertes Büro ist.

    Wie kann man nur so weinerlich sein, weil es mal heiß ist oder kalt, mal nass oder trocken? Das mussten unsere Vorfahren vor tausenden oder hunderttausenden Jahren auch aushalten. Die haben mit primitivsten Mitteln etwa 20 Eiszeiten überlebt, und ebenso die dazwischen liegenden Warmzeiten, in denen es noch deutlich wärmer war als jetzt.

    Wir haben überhaupt keine “Klimakrise” und es wird auch keine geben. Was es geben wird, ist ein Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Allerdings wird dieser nur die maßlos überbevölkerten Regionen der Erde betreffen. Das ist nicht mehr zu verhindern. Selbst ideales Klima und beste Ernten werden dort nicht ausreichen, um alle zu ernähren, weil die Bevölkerung exponentiell wächst, aber die Erträge der Landwirtschaft nur noch in geringem Umfang gesteigert werden können.

    Es wurde bereits vor zwei Generationen gewarnt vor der Katastrophe, spätestens vor einer Generation hätten die betreffenden Länder handeln müssen mit einer strengen Politik der Geburtenkontrolle. China konnte das, unter großen Opfern für jeden Einzelnen, und das hat sich ausgezahlt. Andere haben lieber den Blödsinn ihrer religiösen Führer geglaubt. Die Folgen der Untätigkeit und Ignoranz sehen wir nun jeden Tag in den Nachrichten über die Migrationskrise, die natürlich jedes Jahr noch schlimmer werden wird. Das ist ja jetzt erst der Anfang.

    Was also Psychokram betrifft, sollte die grüne Vorsitzende einmal ernsthaft in sich gehen und sich fragen “wieso machen wir Grünen so einen Buhei wegen einer statistischen Größe wie der Jahresdurchschnittstemperatur, obwohl wir keine Ahnung haben, wie ökologisch irrelevant diese ist?” “Wieso ignorieren wir, dass Länder die vor zwei Generationen bettelam waren und unter regelmäßigen Hungerkatastrophen litten, ihre Einwohnerzahlen inzwischen verdreifacht haben?” “Warum führen wir uns so auf, als sei nicht diese Nemesis der Menschheit die Ursache für Hunger und Elend, Krieg und Flucht, sondern “irgendwas mit Klima?”

    Aber ich kenne die Antwort schon. “Klima” ist (und war schon vor 30 Jahren an der Uni) ein liebliches Mädchenthema fürs Poesiealbum wohlhabender Bürgertöchter, bei dem man keine riskanten Konflikte austragen muss. Die pseudointellektuelle Version von Klatsch und Tratsch und Adelsromanen. Ein bisschen Straße blockieren unter Polizeischutz, und die Strafen werden von NGOs bezahlt. Protest ganz light für Weicheier, das ist so lächerlich. Da haben wir Boomer ganz anderes ausgefochten, mit hundert- oder tausendmal mal so vielen Mitstreitern und in Gegnerschaft zu Regierungen und Medien, nicht mit deren Puderzucker in den Hintern geblasen. Und wir hatten unsere Überzeugungen auch zu leben versucht, während man davon ausgehen kann, dass die meisten Klimakleber und erst recht deren Fanclub Heuchelei und Doppelmoral für die größte Normalität halten, mit etlichen tausend Flugmeilen auf dem Konto und etablierter Wegwerfkultur.

    • Nur so viel:
      👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻
      (Bin mal gespannt ob das jetzt auch wieder zensiert wird)

      • Artikel 5 Absatz 1 des deutschen Grundgesetz:
        Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

        … mit einem Gruß an die Redaktion.

  3. «Wir müssen uns immer wieder wachrütteln.»
    Rüttel rüttel ich rüttel mal den Deichbuddler.
    Lea Heidbreder, noch nie was gearbeitet und ein Doktortitel in Psychologie. Das qualifiziert für Fragen zum Klimaschutz.
    Naja selber schuld wenn man sowas wählt. Dummvolk.

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