SAARBRÜCKEN. Im Saarland ist die Zahl der registrierten Fälle von Kindeswohlgefährdung im vergangenen Jahr stark gestiegen. Es seien 2725 Kinder und Jugendliche betroffen gewesen, teilte das Statistische Landesamt Saarland am Mittwoch in Saarbrücken mit. Das seien 571 Fälle oder rund 26 Prozent mehr als im Vorjahr (2154 Fälle).
Eine Kindeswohlgefährdung liegt laut Statistischem Bundesamt vor, «wenn eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls eines Kindes droht oder bereits eingetreten ist». Die Gefährdungen werden durch Jugendämter festgestellt.
Im Saarland lebten 2022 laut Landesamt gut 2600 Minderjährige zum Zeitpunkt der Gefährdungseinschätzung bei den Eltern oder einem Elternteil. Ein Jahr zuvor seien dies knapp 2100 gewesen, teilten die Statistiker weiter mit. 72 Kinder und Jugendliche – und somit doppelt so viele wie in 2021 – waren bei Großeltern, Verwandten oder sonstigen Personen untergebracht.
Bundesweit meldeten die Jugendämter in 2022 bei fast 62.300 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung aufgrund von Vernachlässigung, psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt. Das waren rund 2300 Fälle oder vier Prozent mehr als in 2021 und ein neuer Höchststand, wie das Amt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
(Quelle: dpa)