«Hoher Besuch» vom Bundespräsidenten: Völklingen freut sich über Steinmeier

Bundespräsident Steinmeier ist für drei Tage im saarländischen Völklingen zu Gast. Dort will er mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen. Und viele Eindrücke mit nach Berlin nehmen.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Oberbürgermeisterin von Völklingen, Christiane Blatt (SPD) winken beim Besuch des Bundespräsidenten in Völklingen.Harald Tittel/dpa

VÖLKLINGEN. Als die Staatskarosse mit dem Kennzeichen 0-1 vor dem Neuen Rathaus in Völklingen vorfährt, warten etliche Bürger auf den Bundespräsidenten.

«Ich freue mich. Das ist so ein hoher Besuch hier», sagte Heike Brehmer. Wenige Minuten später schüttelt Frank-Walter Steinmeier ihr die Hand zur Begrüßung und sagt in die Runde: «Hallo! Das ist aber schön.» Er geht auf die Leute zu, redet hier und da, fragt einen Jungen nach seinem Lieblingsfach in der Schule.

Der kurze Auftakt ist ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Steinmeier während eines dreitägigen Aufenthalts in Völklingen im Saarland will: Mit Bürgerinnen und Bürger reden, um zu erfahren, was sie beschäftigt, was ihre Probleme, Wünsche und Sorgen sind. Auch der Austausch mit Unternehmern und Kommunalpolitikern ist Teil der von Steinmeiers in seiner zweiten Amtszeit ins Leben gerufenen Reihe «Ortszeit Deutschland».

Dazu gehört, dass er in dieser Zeit seinen Amtssitz vom Schloss Bellevue verlegt: In Völklingen wird er nun bis Donnerstag sein Amt im Alten Rathaus aufschlagen – dort wird auch die Standarte des Bundespräsidenten gehisst. «Danke, dass wir hier sein dürfen», sagte Steinmeier, als er von Oberbürgermeisterin Christine Blatt (SPD) empfangen wurde. Nach Gesprächen mit Blatt und Mitgliedern des Stadtrates sollte es gegen Abend zum Besuch eines Boxtrainings für Jugendliche und junge Erwachsene gehen.

«Die Auswahl von Völklingen ist kein Zufall», sagte Steinmeier. «Sondern Völklingen steht für viele andere Industriestädte, die Umbruch erleben oder erlebt haben.» Stahl und Kohle hätten diese Region unweit der französischen Grenze mitten in Europa geprägt. Völklingen habe den Wandel erlebt in den letzten Jahren und sei dabei, «sich neue Zukunft für die Menschen in dieser Stadt zu verschaffen».

Und: «Wie das hier in Völklingen passiert, was für Entscheidungen hierfür getroffen werden, wie vor allem die Menschen auch jenseits der Politik auf ihre Stadt und ihre Heimat schauen, das interessiert mich. Und viel von den Eindrücken will ich vor allen Dingen mit nach Berlin nehmen», sagte Steinmeier, bevor er einen Gang durch die City machte. Viele Passanten machten Fotos von und mit ihm.

Die 40 000-Einwohner-Stadt Völklingen ist nach Freiberg (Sachsen), Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), Rottweil (Baden-Württemberg), Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) und Altenburg (Thüringen) die sechste Station der Gesprächsreihe «Ortszeit Deutschland» von Steinmeier. Völklingen ist die zweite Station im Westen des Landes.

Bei den «Ortszeiten» gehe es ihm darum, «Themen, die vielleicht gar nicht so sehr im Vordergrund der politischen Berichterstattung täglich stehen», bekannter zu machen, sagte Steinmeier. «Und dazu muss man rausgehen aus der Hauptstadt, rausgehen in die Region.»

Auf dem Programm des Bundespräsidenten steht am Mittwoch ein Besuch des Unternehmens Saarstahl. Später soll bei einer «Kaffeetafel kontrovers» mit Bürgern über Integration, Soziales und Wirtschaft diskutiert werden. «Wir hoffen auf ein intensives Gespräch», hieß es vorab. Daneben werde es auch Zeit für spontane Begegnungen geben. Am Donnerstag macht Steinmeier im Weltkulturerbe Völklinger Hütte Station, bevor dann das Bundesverdienstkreuz an engagierte Bürger verliehen wird.

Insgesamt sei dies «ein großes Programm» für drei Tage, sagte Steinmeier. «Aber ich glaube, genauso etwas braucht es. Denn es geht darum, auch Vertrauen aufzubauen. Demokratie braucht Vertrauen. Vertrauen braucht Nähe. Nähe braucht Begegnung. Und Sie wissen das wie ich: Begegnung braucht Zeit. Diese Zeit habe ich mitgebracht.»

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1 Kommentar

  1. Ich hätte auch mal ne Frage:
    Wie kommt es dass Sie zu Coronazeiten ohne Maske Zug gefahren sind und dabei noch selbstherrlich gegrinst haben? Gelten für Sie keine Besetze
    Wie kommts dass Sie Musik einer linksradikalen Band mit unklarem Verhältnis zur Gewalt hören?
    Für mich sind Sie gar nichts und schon gar nicht Bundespräsident. Ihnen würde ich nicht einmal die Hand geben.

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