Rheinland-Pfalz: Was passiert bei einem Gas-Lieferstopp? – das sagt die Wirtschaftsministerin

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Überschüssiges Gas in einer Rohölanlage wird verbrannt; symbolbild; dpa

MAINZ. Die kurzfristige Gasversorgung der Industrie in Rheinland-Pfalz ist nach Darstellung von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sichergestellt. Daran habe das Ausrufen der Frühwarnstufe des Gasnotfallplans durch die Bundesregierung nichts geändert, teilte die FDP-Politikerin am Mittwoch mit.

«Selbst ein sofortiger Lieferstopp von russischem Gas würde die Versorgung zum jetzigen Zeitpunkt nicht gefährden.» Einen konkreten Zeitraum nannte die Ministerin nicht. Aus Kreisen der Landesregierung verlautete, die Versorgung sei mindestens bis Oktober gesichert.

Wegen der angespannten Lage auf dem europäischen Energiemarkt hatte sich Schmitt am Dienstagabend mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden zu einem Spitzengespräch getroffen und will den Dialog fortsetzen. In Rheinland-Pfalz haben vor allem der Chemiekonzern BASF, der Spezialglashersteller Schott sowie weitere Unternehmen der Glas- und Keramikbranche einen besonders hohen Gasbedarf.

Schmitt kündigte an, sich bei der Bundesregierung «nachdrücklich für die Interessen der rheinland-pfälzischen Wirtschaft einzusetzen». Sie habe sich bereits an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewandt. Sie werbe auch dafür, dass das Krisenteam des Bundes einen Vertreter aus Rheinland-Pfalz aufnehme.

«Wir sind als Land, dessen Struktur durch eine sehr energieintensive Wirtschaft geprägt ist, in besonderen Maße betroffen», betonte Schmitt. Rheinland-pfälzische Unternehmen seien für die hochkomplexen Wertschöpfungsketten wichtig. Gerade wegen der vielen Grundstoffproduzenten und Zulieferer könne der Wegfall einzelner Produzenten weitreichende Folgen haben und Industrie, Handel, Handwerk und letztlich Endverbraucher bundesweit treffen.

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