Regionalligaaufstieg und Rheinlandpokal: Eintracht Trier ruft Berufungsgericht an

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Geschäftsstelle SV Eintracht-Trier; Foto: lokalo.de (se)

TRIER. Der SV Eintracht Trier hat  zu den jüngsten Entscheidungen der Verbandsgremien zum Regionalligaaufstieg und zum Rheinlandpokal Stellung genommen und im Fall der Entscheidung, keine Aufsteiger in die Regionalliga zuzulassen, das Berufungsgericht angerufen.

In der Stellungnahme heißt es:

Die vergangenen Tage hat der SVE genutzt, um sich gemeinsam mit seinen Anwälten intensiv zu beraten und die juristischen Schritte genaustens zu besprechen.

In der Folge hat der Verein am gestrigen Donnerstag das Berufungsgericht der Regionalliga Südwest angerufen und geht gegen den Beschluss der Gesellschafterversammlung, keine Aufsteiger zuzulassen, vor. Der Verein sieht diese Entscheidung als nicht anwendbar und unwirksam an. Zugleich möchte der SVE an dieser Stelle zu den Entwicklungen im Rheinlandpokal Stellung beziehen.

Regionalliga

Am Donnerstagabend, den 29.04.2021, erhielt die Eintracht die Nachricht der Regionalliga GbR, dass die vierte Liga keine Aufsteiger zulassen wird und im Gegenzug nur zwei Vereine aus der Regionalliga absteigen werden. Als Begründung für die Entscheidung wird angeführt, dass nicht mindestens 50% der Spiele in den Oberligen absolviert wurden. Diese Nachricht war für alle im Verein eine große Enttäuschung, zumal die Verantwortlichen aufgrund der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Informationslage mit einem guten Gefühl die Ergebnisse der Gesellschafterversammlung erwartet haben.

Unmittelbar im Anschluss an die Mitteilung der Regionalliga hat der SVE seine Anwälte kontaktiert, die sich schnellstmöglich in die vorliegenden Spielordnungen, Zulassungsordnungen und Rechtsverfahren eingearbeitet haben. Auch mit anderen potenziellen Aufsteigern der anderen Oberligen wurde sich regelmäßig ausgetauscht. Im Ergebnis der internen Abstimmungen wurde das zuständige Berufungsgericht der Regionalliga Südwest am 06.05.2021 angerufen. In der Argumentation des Vereins als Antragsteller sieht Eintracht-Trier den Beschluss, durch die Regionalliga keinen Aufsteiger zuzulassen, als rechtswidrig und damit auch nichtig an.

Allen betroffenen Parteien ist sicher bewusst, dass in der Pandemie keine Entscheidung von allen Parteien als fair und gerecht empfunden werden kann. Die Situation ist auch für die Entscheidungsträger alles andere als einfach und dies gilt es entsprechend zu respektieren.
Insgesamt hat sich der SV Eintracht-Trier 05 e.V. in beiden zuletzt abgebrochenen Saisons wiederholt für eine sportliche Fortsetzung ausgesprochen. Wir hätten uns gewünscht, den großartigen Start zu Saisonbeginn fortführen zu dürfen. Die Atmosphäre im Stadion, in der Stadt und im ganzen Umfeld des Vereins hätte möglicherweise zu einem Jahr beigetragen, welches wir nicht durch eine Vorgehensweise am grünen Tisch ersetzen können. Nun werden wir ein zweites Mal mit einer Situation konfrontiert, in der wir als Team an der Tabellenspitze einen klaren Nachteil bei einem Abbruch der Saison haben.
Dennoch ist eines sicher: Wir sind es allen Fans, Mitgliedern, Partnern, Sponsoren und Spielern, die uns im ganzen letzten Jahr so treu begleiten und in der Krise Halt geben
schuldig, jedes uns mögliche Mittel auszuschöpfen, um für den Aufstieg in die Regionalliga zu kämpfen. Wir können versprechen, dass wir genau das gerade tun!

Rheinlandpokal

In der Thematik Rheinlandpokal haben sich in der vergangenen Woche ebenfalls einige Entwicklungen ergeben, die wir im Folgenden differenziert aufarbeiten möchten.
Aufgrund der Tatsache, dass der Wettbewerb mit 37 noch verbliebenen Teams nicht bis Ende Mai zu Ende zu führen ist, hat der FV Rheinland im Vorfeld der Videokonferenz aller Vereine am vergangenen Mittwoch, den 28.04.2021, versucht eine Endspielpaarung anzusetzen, die auf sportlich objektivierbaren Gründen beruht. Deshalb wurden die beiden derzeit bestplatzierten Vereine (RW Koblenz und Eintracht-Trier) im Vorfeld kontaktiert, um eine Möglichkeit der Teilnahme zu eruieren. Beide Vereine haben dies bejaht und der Vorschlag wurde in der darauffolgenden Videokonferenz vorgestellt.
Anschließend entbrannte eine heftige Diskussion einzelner Vereinsvertreter mit den Verbandsvertretern. Von Begriffen wie „Willkür“, „Klüngelei“ und „Hinterzimmer-Entscheidung“ war die Rede. Wir überlassen es an dieser Stelle den einzelnen Personen selbst, ihre Wortwahl zu qualifizieren. Unseres Erachtens geht man so insbesondere in verantwortlichen Vorbildfunktionen nicht miteinander um.
In dieser Videokonferenz vom 28.04.2021 hat der SVE frühzeitig seine Bereitschaft bekundet, die finanziellen Belange solidarisch, sportlich fair und transparent unter den Vereinen zu regeln. Für die Prämie des DFB-Pokals und deren Verteilung ist der FV Rheinland im Übrigen auch nicht zuständig, sondern der DFB. Zu einer solidarischen Verteilung der Gelder unter Berücksichtigung der Kosten für das End- und gegebenenfalls Pokalspiel wäre es also im Fall von Eintracht-Trier als Endspielteilnehmer in Rücksprache mit allen Vereinen gekommen. Die Konferenz am 28.04.2021 endete ohne ein finales Ergebnis.
Am darauffolgen Tag veröffentlichten einzelne Vereine Stellungnahmen gegen den Verbandsvorschlag. Am 29.04.2021 (18:37 Uhr) wurde unter Führung des FV Engers und der TuS Koblenz eine Videokonferenz aller Teilnehmer einberufen, die zunächst ganz bewusst ohne den Verband, SV Eintracht-Trier 05 und RW Koblenz stattfinden sollte. Erst erhebliche Zeit nach Einladung (20:46 Uhr) aller anderen Vereine sollte diese absolut unsolidarische Vorgehensweise durch eine weitere Mail „korrigiert“ werden, womit auch die beiden vorgeschlagenen Endspielteilnehmer zur Sitzung am Samstagmorgen eingeladen wurden.

Angesichts dessen, dass sich zwei Vereine anmaßen entscheiden zu dürfen, welche Vereine an einer solchen Besprechung teilnehmen, hat der SVE seine Teilnahme abgesagt und dies inhaltlich detailliert begründet. Es ist selbstredend, dass die beiden Vereine, die dem Verband und den beiden vorgeschlagenen Endspielgegnern SVE und RWK Intransparenz und Unwahrheiten vorwerfen, diese dann erst nach der Intervention anderer Vereine zeitlich verspätet einladen. Bei einer derart unqualifizierten Vorgehensweise verbot sich unsere Teilnahme an der Videokonferenz.

Im Vorfeld der finalen Entscheidung durch den Verband am letzten Dienstag haben dann 24 Vereine eine gemeinsame Erklärung mit ihrem Vorschlag, der auf einem Kompromiss aller
Beteiligten beruht, eingereicht und öffentlich gemacht. Der Inhalt dieses Vorschlags erstaunt uns, insbesondere nach den vorausgegangenen Diskussionen und Stellungnahmen.

Die Handlungsweise und die Argumentation sind umso weniger nachvollziehbar, da genau diese Vereine wenige Wochen vorher nicht bereit waren, die Meisterschaft fortzusetzen und dabei vehement mit der Gesundheit ihrer Spieler und ihrer persönlichen Verantwortung argumentierten. Unsere damalige Rückfrage zu ihrer Haltung im Pokalwettbewerb blieb dabei unbeantwortet.

Die seitens des Verbandes getroffene Entscheidung, am Finaltag der Amateure RW Koblenz zu setzen und einen Gegner aus dem Topf der sich beworbenen Vereine auszulosen, halten wir in der Sache für inkonsequent. Entweder beide Teilnehmer werden gesetzt oder beide werden gelost. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass sich die Vertreter von RW Koblenz in diesem Prozess aus unserer Sicht korrekt verhalten haben. Der SVE wird seine Mannschaft melden, in der Hoffnung den Pokalwettbewerb in einem sportlichen, fairen Wettkampf zu gewinnen.

 

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