SAARBRÜCKEN. Im Streit um zu schwere Prüfungsaufgaben beim diesjährigen schriftlichen Mathe-Abitur können saarländische Schüler jetzt mit besseren Noten rechnen: Die Arbeiten sollten nach einer leicht «milderen» Bewertungstabelle gewertet werden, sodass sich die Note um rund einen Notenpunkt erhöhe, teilte das Bildungsministerium am Freitag in Saarbrücken mit.
Die Erstkorrekturen hätten gezeigt: Die Klausuren seien im «Anforderungsniveau anspruchsvoll, aber noch angemessen», jedoch «insgesamt etwas zu umfangreich» gewesen.
Zudem hätten Schüler, die die Klausur auf grundlegendem (G-Kurs) oder erhöhtem Niveau (E-Kurs) geschrieben haben, ohnehin Gelegenheit, im Rahmen einer mündlichen Prüfung ihre Note zu verbessern. Insgesamt legen laut Ministerium in diesem Jahr rund 3450 Schüler das Abitur ab. Fast alle schrieben das Mathematik-Abitur. Angehende Abiturienten hatten sich in einer Online-Petition wegen des Mathe-Abiturs an das Bildungsministerium gewandt. Auch in etlichen anderen Bundesländern hatten sich Tausende Schüler über den Schwierigkeitsgrad beschwert.
Das Saarland verwende seit 2017 in den schriftlichen Abi-Prüfungen Aufgaben aus dem sogenannten «bundesweiten Aufgabenpool», hieß es. Ohne weitere Maßnahmen wären die saarländischen Schüler gegenüber denen in anderen Ländern benachteiligt. Die bisher im Saarland angewandte Tabelle zur Bewertung sei «strenger» als die von der Kulturministerkonferenz künftig vereinbarte und von zahlreichen Ländern bereits benutzte Tabelle. Um eine Schlechterstellung zu verhindern, habe man sich für «ein angemessenes und faires Maßnahmenpaket» entschieden.