++ “TOP DOGS“ – Lokalo.de Interview zur Premiere in Trier (31. August) ++ 1 x 2 Premierenkarten ++

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TRIER. Am 31. August steigt im Kasino am Kornmarkt die Premiere von Urs Widmers „Top Dogs“, gespielt von dem Ensemble Joya Ghosh & Friends. Im Lokalo.de Interview geben uns die beiden Regisseurinnen Joya Ghosh und Melanie Telle tolle Einblicke in das Theaterstück, ihre Arbeit und was das Stück mit Karl-Marx zu tun hat.

Worum geht es in Top Dogs?

Joya Ghosh (JG): Das ist eine bitterböse Satire über die Finanz- und Großverdienerwelt. Dabei werden vor allem die Führungsetagen aufs Korn genommen. Die Hauptfiguren sind entlassene Topmanager, die in einem Outplacement-Center aufeinander treffen. Da müssen sie Gruppensitzungen und Rollenspiele über sich ergehen lassen, Hausaufgaben und Übungen erfüllen, damit sie möglichst schnell den Schock der Entlassung überwinden und in einer anderen Firma einen Führungsposition einnehmen können. Bei all den Spielchen kommt die wahre Natur dieser Menschengattung nach und nach hervor.

Wer sind die Akteure?

JG: Da hat sich ein wirklich überragendes Team zusammengefunden. Die Proben laufen derart harmonisch ab, so, als hätten wir schon lange miteinander zu tun. Da haben wir wirklich Glück gehabt, nicht nur hochbegabte, sondern auch überaus angenehme Menschen zu finden.

Unter dem Dach von Joya Ghosh & Friends haben sich diesmal vier Schauspieler zusammengefunden. Michael Roller aus Trier, Kathrin Maier aus Mainz, Jan Philipp Keller aus Düsseldorf und Joya Ghosh aus Trier. Regie führe ich mit Melanie Telle gemeinsam, da ich jedoch selbst auch spiele, ist sie die Hauptregisseurin. Für alle technischen Finessen zeichnet Bonko Karadjov verantwortlich. Die gute Seele ist Regieassistenz Antonia Hein.

Wieso habt ihr euch gerade für dieses Stück entschieden im Karl-Marx-Jahr?

JG: Naja, wie kann man im Karl-Marx-Jahr nicht Top Dogs spielen? Top Dogs ist nicht nur künstlerisch hochästhetisch, sondern auch urkomisch und geht an das Thema Massenentlassungen mit einer ganz eigenen Interpretation heran. Das Stück fasziniert mich seit Jahren. Ich hab mich schon ein bisschen gewundert, dass das Stadttheater sich nicht mit dem Stück befasst 2018. Gut für mein Ensemble, so können wir uns daran austoben. (lacht)

Melanie Telle: Das Stück haben wir gewählt, weil es uns sofort beim Lesen angesprochen hat. Es hat Wortwitz und gleichzeitig Tiefgang. Das Besondere ist, dass man sich immer wieder zwischen Lachen und Weinen bewegt. Beiden ist es uns in unserer Ausbildung unabhängig voneinander begegnet und es war unser Traum, es mal auf die Bühne zu bringen. Toll ist auch, dass es unterschiedliche Theaterformen vereint, wie zum Beispiel das epische Theater Brechts, griechisches Theater, sowie modernes Theater.

Was genau hat ein Stück von 1997 denn mit Karl Marx zu tun?

JG: Alles. Ohne Marx Kapitalismuskritik gäbe es aus meiner Sicht auch keine soziale Marktwirtschaft, wobei der Begriff mittlerweile ja nur noch ironisch zu verstehen ist. Sozial ist unser marktwirtschaftliches System nämlich sicher nicht. Du merkst, ich arbeite sehr gern mit Ironie. Der Autor Urs Widmer schrieb: „Der Kapitalismus frisst seine Kinder“. Da ist er ganz Marx, finde ich. Die Welt der Top Dogs mit Boni und Extrazahlungen steht den Gedanken eines sozial-gerechten Systems antithetisch gegenüber. Das erzeugt ein Spannungsfeld. Das sieht man im Stück. Und das macht auch Freude beim Spiel.

Unser Top Dogs beinhaltet Lieder aus der Arbeiterbewegung. Gleichzeitig behandelt es das Thema Kapitalismus auf eine ganz aktuelle Weise, schafft aber immer wieder die Verbindung zu Karl Marx und seinen Thesen. Und last but not least haben wir den Trierer Marx Michael Thielen für die Videosequenzen gewinnen können.

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So einfach nehmt ihr an der Verlosung teil:

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Einsendeschluss ist Mittwochabend, 22. August, 22 Uhr

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Gab es eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung bisher?

Melanie Telle: Die besondere Herausforderung ist die Collagenform des Stückes. Uns war es wichtig, die Szenen so aneinanderzureihen, dass es einen roten Faden gibt. Die Schauspieler werden in unserer Inszenierung auch körperlich und geistig sehr gefordert, was ihnen aber in der Umsetzung wunderbar gelingt.

JG: Zunächst die Rollen. Wir hatten die Idee, mit 4 Darstellern 8 Rollen zu besetzen, das ist nicht leicht. Außerdem bringen wir in 4 Wochen eines der schwersten und facettenreichsten Stücke der Postmoderne auf die Bühne.

Was ist an eurer Inszenierung besonders? Wodurch hebt sie sich ab?

MT: Besonders ist sicher, dass wir ein Regieteam sind und sehr viele neue Ideen gemeinsam entwickelt haben, die es so noch nicht in diesem Kontext auf der Bühne gab. Wir werden außerdem den ganzen Raum bespielen und dadurch eine Nähe zum Zuschauer schaffen.

JG: Viele Inszenierungen gehen klassisch an das Thema Top Dogs und die Welt in der sie leben heran. Bürokulisse und Darsteller auf Schreibtischstühlen. That‘s it. Die gibt es bei uns nicht. Unsere Darsteller singen und tanzen, kämpfen mit Übungsschwertern und vollbringen akrobatische Höchstleistungen (wenn man bedenkt, dass keiner von uns beim Zirkus war). Es wird mit Sicherheit, die außergewöhnlichste Inszenierung von Top Dogs, mal abgesehen von der Uraufführung in Zürich.

Aufführungen:
Premiere: 31.08.2018, 19:30 Uhr, Einlass 18:30
Weitere Aufführungen: 06.09./13.09./30.09.2018

Karten gibt es ab 12 Euro bei unserem Partner TICKET REGIONAL:
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