TRIER. Schon seit vielen Jahren ist der „Rundgang mit dem Trierer Nachtwächter“ ein Klassiker, dessen jährliche Termine oft frühzeitig ausgebucht sind. Auf vielfachen Wunsch bietet die Trier Tourismus und Marketing GmbH deshalb in dieser Wintersaison einen wöchentlichen Termin für Einzelbesucher an: Von Januar bis März geht es immer Freitagabends auf Entdeckungstour durch die nächtliche Stadt.
Unachtsame Hausbesitzer, umherstreunende Kneipengänger, Diebe und Einbrecher – nein, die „Kundschaft“, um die sich der Nachtwächter in seinem Beruf kümmern muss, gehört nicht unbedingt zur Crème de la Crème der Trierer Bevölkerung.
Doch einer muss den Job ja machen. Und so gehen die Alter Egos von Rudi Maurer, Alf Keilen und – frisch aus der Ausbildung – Hans-Peter Peters mit Laterne und Hellebarde bewaffnet durch die dunklen Gassen Triers, um nach dem Rechten zu sehen.
Notfalls steht ihnen dabei auch die Stadtwache zur Verfügung, doch in den meisten Fällen tun es einige mahnende Worte, um diejenigen, die schon den Weg nach Hause gefunden haben, an das Löschen der Kerzen zu erinnern, oder alle anderen nach dem Läuten der Lumpenglocke am Kirchturm von St. Gangolf von der Straße zu jagen.
Etwas rauhbeinig und grummelig muss ein Nachtwächter von Amts wegen deshalb schon sein – eben ein Mann aus dem Volk, das damals, im 19. Jahrhundert, von Hunger und Armut vielfach bedroht ist. Doch darüber hinaus weiß er manch Insidergeschichte, historische Anekdote und lästerlichen Witz zu erzählen. Am Ende lädt der Nachtwächter die Teilnehmer sogar noch auf ein zünftiges Schmalzbrot und ein Glas Viez ein. Natürlich nur, bis die Lumpenglocke läutet!
Los geht es am Freitag, 6. Januar, um 18 Uhr ab der Tourist-Information an der Porta Nigra. Dort sind schon jetzt Karten zum Preis von 11,50 Euro (inkl. Viez und Schmalzbrot) erhältlich, außerdem online über www.ticket-regional.de und an allen Ticket Regional-Vorverkaufsstellen. Danach führt einer der drei Nachtwächter an allen Freitagen zwischen Januar und März, jeweils um 18 Uhr.