Verleihung des Zukunfts-Diploms 2016

0

TRIER. Wo sonst die Diplomfeiern eher ruhig und feierlich vonstatten gehen, herrscht bei der Diplom-Verleihung an diesem November-Sonntag am Campus II quirlige Lebendigkeit. Rund 110 Kinder und zwei Hortgruppen haben zwischen Mai und Oktober mindestens sechs Veranstaltungen des Nachhaltigkeitsprogramms besucht und erhielten deshalb ihr Zukunfts-Diplom. Darunter auch das Walburga-Marx-Haus in Trier-West und die Hortgruppe Montessori in Trier-Ehrang.

Wie es sich gehört, stehen am Anfang offizielle Begrüßungen, heute durch Johanna Kranz im Namen der Universität Trier und Sophie Lungershausen, Geschäftsführerin des Agenda-Vereins. Doch schnell erinnert nichts mehr an eine klassische Diplom-Feier: Tom der Tüftler (Jan Krüger), Sandra Rouhi von der mobilen Spielaktion e.V. und Sternchen (Gabi Bruckmann, atmosphère-trier) verwandeln für ihr Theaterstück den Hörsaal in eine Miniaturwelt.

Auch die Kinder im Hörsaal sind wie durch eine unsichtbare Mauer in zwei Lager geteilt. Plötzlich verlässt ein einzelnes Kind die Gruppe der Armen, geht zur Mauer und fragt die Reichen, ob es etwas haben kann. Die reichen Kinder geben daraufhin Geld an den Geflüchteten. Angelockt durch dessen Erzählung strömen nach und nach immer mehr Arme zur Mauer, um ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Schließlich bitten die ersten armen Kinder auf der Seite der Reichen leben zu dürfen. Zunächst stimmen diese zu, doch schnell werden es so viele, dass die Reichen beginnen, eine Mauer zu ihrer Abwehr zu errichten.

Unversöhnlich stehen nun auf der einen Seite die Hungrigen und Wütenden und auf der anderen die Satten und Misstrauischen. Mit der Angst wächst die Mauer, die sie teilt. Als die Situation eskaliert und die von ihren Gefühlen aufgestachelten Kinder im Hörsaal Papiere über die Mauer feuern, fragt sich Tom der Tüftler entsetzt, wie dieser heftige Konflikt entstehen konnte. Mit Unterstützung von Sternchen fangen beide Seiten, Arme und Reiche, an miteinander zu sprechen und kommen letztendlich gemeinsam zu dem Ergebnis, dass nicht die Geflüchteten, sondern die ungerechte Verteilung das Problem ist.

Zum Abschluss singen sie das seit zwölf Jahren bekannte Lied: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern!“ Diese Botschaft ist dem Agenda-Verein wichtig, der mit seiner Veranstaltungsreihe auf ein verantwortungsbewusstes Leben vorbereiten möchte. „Diese Erkenntnis kann man auch auf die Umsetzung des Projektes projizieren. Denn nur durch den Einsatz vieler Akteure ist es möglich solch ein umfangreiches Bildungsprojekt auf die Beine zu stellen!“, so Lungershausen.

Aussagen der jungen DiplomandInnen, wie „Vielen Dank! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!.“ oder „Vielen Dank für die schönen Erlebnisse, die ich an den Veranstaltungen erfahren durfte.“ ermutigen den Agenda-Verein, auch im kommenden Jahr das Zukunfts-Diplom zu organisieren. Dafür werden noch Sponsoren und neue Veranstaltungsangebote gesucht.

Das Zukunfts-Diplom 2016 wurde durch die finanzielle Unterstützung von Nikolaus Koch Stiftung, Stadtjugendpflege, Evangelischer Kirchenkreis Trier und Landkreis Trier-Saarburg ermöglicht.

Vorheriger ArtikelAusgebrannter LKW verursacht Vollsperrung auf A62
Nächster ArtikelUnfall-Chaos führte zu massiven Beeinträchtigungen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.