Zweibrücken. Fledermausschützern gelang bei den diesjährigen Kontrollen eine Sensation: In der Südwestpfalz und an der Mosel entdeckten sie eine Kleine Hufeisennase. Damit erbringen die Fledermausschützer den Erstnachweis dieser Art in Rheinland-Pfalz seit mehr als 30 Jahren. Das teilte der Naturschutzbund (NABU) Rheinland-Pfalz am Freitag in Mainz mit.
In der Pfalz und an der Mosel gilt die Art sogar seit 40 Jahren als ausgestorben. Wie der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Kleine Hufeisennase noch in ganz Mitteleuropa verbreitet. 100 Jahre später, ab den 1950er Jahren, erlitt die Art jedoch bundesweit gravierende Bestandseinbrüche, die bis zum Aussterben der Art u. a. in Rheinland-Pfalz führten. Vor allem die Veränderungen in der Landwirtschaft wurden der Art zum Verhängnis: Starker Pestizideinsatz, der Rückgang von Viehweiden und die Zerstörung der strukturreichen Landschaft nahmen ihr den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage.
Ob sich die Kleine Hufeisennase auch im Sommer wieder in Rheinland-Pfalz niederlässt ist fraglich. Schließlich hat sich an den Gründen für ihr damaliges Aussterben bislang nichts geändert. „In der Landwirtschaft muss es endlich ein Umdenken geben, sonst geht das Artensterben vor allem in unserer intensiv genutzten Landschaft ungebremst weiter“, fordert Lindemann. Kleine Hoffnungsschimmer wie das Auftauchen der Kleinen Hufeisennase im vergangenen Winter blieben dann nur Raritäten.