TRIER. Am Samstag, den 16. Januar, um 19.30 Uhr, feiert Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ in der Inszenierung von Alexander Charim und unter der musikalischen Leitung von Victor Puhl Premiere im Großen Haus des Trierer Theaters.
Tosca ist ein Opernstar und eine zutiefst egozentrische Diva. Vor dem Hintergrund eines terroristischen Systems versucht sie gleichzeitig moralisch integer und erfolgreich zu sein. Sie liebt den Maler Cavaradossi, der durch ihre Schuld ins Visier des Polizeichefs Scarpia gerät. Toscas ungesteuerte Emotionalität macht sie zum idealen Objekt der Manipulation. Sie ist süchtig nach Erregung nach Liebe, nach Macht, nach Wirkung. Sie kennt keine Mitte. Jeden Moment ihres Lebens zelebriert sie als Schauspielerin. Zwischen Spiel und Realität kann sie längst nicht mehr unterscheiden. Alexander Charim macht das tragische Gefangensein der Titelheldin im Spiel zum Prinzip seiner Inszenierung. Tosca ist gleichzeitig Hauptdarstellerin und Regisseurin in einem von ihr inszenierten Theaterstück. Von den Obsessionen ihres Lebens umgeben, erzählt sie ihre Geschichte radikal aus dem Blickwinkel der eigenen erregten Wahrnehmung. Im Akt des Erzählens schließlich vollzieht sich der Prozess ihrer Subjektwerdung.
Puccinis Opernkrimi hat auch über hundert Jahre nach seiner Uraufführung nichts von seiner Leidenschaft und Faszinationskraft verloren.
Tipp:
Am Dienstag, den 12. Januar, 18.30 Uhr, findet die „Opernwerkstatt Tosca“ statt. Die Opernwerkstatt kombiniert einen Probenbesuch mit einer kurzen Einführung und einem Gespräch mit Mitwirkenden. Hautnah erlebt werden Aufbau und Ablauf einer Opernproduktion.