8,7 Milliarden Euro Investition: BASF startet Betrieb in umstrittenem Werk in China

Es ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte von BASF: In China hat der Konzern einen neuen Verbundstandort gebaut - gegen heftige Kritik. Nun wird schrittweise die Produktion hochgefahren.

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Der Schriftzug «BASF» ist an einer Anlage auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF zu sehen. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archiv

LUDWIGSHAFEN. Deutschlands größter Chemiekonzern BASF nimmt in seinem umstrittenen Milliardenwerk in China schrittweise den Betrieb auf. Im November habe der Konzern mit der Herstellung erster Produkte aus dem Verbund in Zhanjiang begonnen, teilte der Dax-Konzern mit.

Damit sei ein wichtiger Meilenstein für das bislang größte Einzelinvestitionsprojekt des Unternehmens erreicht. Mit mehreren nun in Betrieb befindlichen Anlagen für Basischemikalien könne BASF die schnell wachsende Nachfrage in China und der Region Asien-Pazifik besser bedienen. Der gesamte Standort werde ab Ende dieses Jahres in Betrieb genommen.

Milliardeninvestitionen in Fernost

Der Standort in Zhanjiang, den BASF alleine betreibt, soll die weltweit drittgrößte Produktionsstätte von BASF nach dem Stammsitz Ludwigshafen und Antwerpen werden. In das Werk in der südchinesischen Provinz Guangdong investiert der Konzern rund 8,7 Milliarden Euro, wie BASF jüngst auf seinem Kapitalmarkttag präzisierte. Ursprünglich waren rund zehn Milliarden Euro veranschlagt.

Gefährliche Abhängigkeit von China?

Das Werk in Zhanjiang geht noch auf Ex-BASF-Chef Martin Brudermüller zurück, der es gegen harte Widerstände durchgesetzt hatte. 2020 wurde mit dem Bau erster Anlagen begonnen. Kritiker warnten immer wieder, BASF mache sich damit nach teuren Abschreibungen in Russland wegen des Ukraine-Kriegs erneut abhängig von einem autokratischen Regime. Das BASF-Management argumentiert hingegen, am riesigen Wachstumsmarkt China führe kein Weg vorbei.

Das neue Werk umfasst einen Steamcracker mit einer Kapazität von einer Million Tonnen Ethylen pro Jahr und mehrere Anlagen zur Produktion von Petrochemikalien, Zwischenprodukten und anderen Produkten. Mittel- bis langfristig werde der Standort in Zhanjiang eine entscheidende Rolle dabei spielen, das Kerngeschäft von BASF zu stärken, sagte Vorstandschef Markus Kamieth. (Quelle: dpa)

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