Wenn Abhängigkeiten in Beziehungen zu Altersarmut führen… 

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Foto: pixabay

Wer an eine glückliche Beziehung denkt, denkt oft an gegenseitiges Vertrauen, Unterstützung und daran, sich bei Bedarf blind auf den anderen verlassen zu können. Diese Art von „Sicherheitsnetz“ kann jedoch gefährlich werden – zumindest dann, wenn sie von einer Seite falsch interpretiert wird. 

Entsteht eine ungesunde Abhängigkeit – oft gepaart mit dem Gefühl, ohne den anderen nicht mehr leben zu können – können solche Beziehungen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Nicht nur emotional, sondern auch finanziell. 

In den folgenden Abschnitten wird dargestellt, wie Abhängigkeiten in Partnerschaften entstehen, welche Auswirkungen sie auf die Zukunft haben und wie man sich entsprechend schützen kann. 

Eine neue, alte “Bewegung”: Beziehungen ohne Verpflichtungen 

Vorweg: Dass Menschen Interesse an Beziehungen haben, die mit wenigen Verantwortlichkeiten verbunden sind, ist nicht neu. Was früher jedoch oft hinter verschlossenen Türen stattfand, ist heute mehr und mehr gesellschaftsfähig geworden. Viele, die sich auf der Suche nach einer Person befinden, die ihre Leidenschaften teilt, werden im Internet, zum Beispiel über das Dating-Portal ErotikBase.com fündig. Hier muss niemand über Familienpläne oder Ähnliches sprechen. Oft geht es um mehr Leidenschaft im Alltag und das gute Gefühl, sich zum Beispiel nach einem Date wieder verabschieden zu können, ohne direkt über die nächste Verabredung reden zu müssen. 

In diesem Zusammenhang ist es immer wieder interessant, zu sehen, dass sich der Wunsch nach derartigen lockeren Verbindungen durch verschiedene Generationen zieht. Es sind bei Weitem zum Beispiel nicht nur die Mitglieder der Generation Z, die sich auf diese Weise ausleben (und vielleicht auch ein wenig besser kennenlernen) wollen. Auch Menschen, die sich vielleicht gerade frisch getrennt haben, haben nicht zwangsläufig direkt wieder Lust auf den nächsten festen Partner. 

Wie können zwei Menschen voneinander abhängig sein? 

Die „eine, klassische Abhängigkeit“ gibt es nicht. Ein Mensch kann sein Lebensglück von einem anderen Menschen auf unterschiedliche Weise abhängig machen. Die folgenden Abschnitte gehen auf einige der klassischsten Beispiele ein und helfen unter anderem dabei, ein wenig zu sensibilisieren. 

Die finanzielle Abhängigkeit 

Im Zusammenhang mit finanzieller Abhängigkeit sind die Rollen klar verteilt. Ein Partner übernimmt den großen Teil der finanziellen Verantwortung, während sich der andere auf ihn stützt und versucht, wie zum Beispiel aktuell auch viele Menschen in Rheinland-Pfalz, zu sparen. 

Vor allem Frauen, die bis heute tendenziell öfter in Teilzeit arbeiten, sind hiervon oft betroffen. Wie problematisch das Ganze ist, zeigt sich dann allerdings oft erst später. Denn: Wer weniger arbeitet, hat niedrigere Rentenansprüche und muss sich dementsprechend auch im Alter entweder auf den Partner oder auf Unterstützung durch den Staat verlassen. 

Die emotionale Abhängigkeit 

Emotionale Abhängigkeit entsteht vor allem, wenn ein Partner der Meinung ist, der andere sei für dessen Lebensglück verantwortlich. Hierbei handelt es sich um eine schwere Bürde, die die Lebensqualität beider negativ beeinflussen kann. 

Oft haben die Menschen, die emotional von ihrem Gegenüber abhängig sind, Schwierigkeiten damit, selbst eigenständige Entscheidungen zu treffen oder sich – zum Beispiel aus einer toxischen Beziehung – zu befreien. 

Die Abhängigkeit durch Pflege/ Betreuung 

Hierbei handelt es sich um eine Form der Abhängigkeit, die oft mit älteren Generationen in Verbindung gebracht wird, die durchaus aber auch junge Menschen betreffen kann. Wer aufgrund von Krankheit bzw. körperlichen Einschränkungen auf andere angewiesen ist, gerät oft in eine Art „Teufelskreis“. 

Die eigene Lebensqualität leidet, während sich der Partner ebenfalls nicht mehr auf sein Leben konzentrieren kann. Und genau das kann sich am Ende auch auf dessen Rente auswirken und das Risiko einer Altersarmut erhöhen. 

Altersarmut und Kindererziehung: Auch hier lohnt es sich, genau hinzuschauen 

Kinder zu erziehen und möglichst viel Zeit mit ihnen zu verbringen, kann sehr erfüllend sein. Dennoch ist es trotz aller Begeisterung wichtig, auch hier die Gefahr einer Altersarmut nicht zu unterschätzen. 

Wer über mehrere Jahre aus dem Berufsleben ausscheidet, muss im Rentenalter oft mit weniger auskommen – zumindest dann, wenn er vorher nicht ausreichend Rücklagen gebildet hat. Vor allem Frauen sind betroffen, da sie immer noch einen großen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. 

Welche Lösung im individuellen Fall die beste ist, muss jeder für sich entscheiden. Die Zeit mit heranwachsenden Kindern kommt nie wieder zurück. Daher sind viele Eltern dazu bereit, hierfür weniger Rente im Alter in Kauf zu nehmen. Wer entsprechende Auszeiten auffangen möchte, sollte sich gegebenenfalls in Bezug auf private Altersvorsorge beraten lassen. Mittlerweile gibt es viele Angebote, die sich unter anderem an junge Eltern richten, die sich des Problems bewusst sind und entgegensteuern möchten. 

Wie lässt sich Altersarmut durch Abhängigkeit vermeiden? 

Im ersten Schritt ist es wichtig, sich möglichst früh mit der eigenen finanziellen Zukunft und dem Wunsch nach Eigenständigkeit innerhalb einer Beziehung auseinanderzusetzen. Denn: Auch wenn sich zwei Menschen lieben und den Rest ihres Lebens miteinander verbringen möchten, handelt es sich immer um zwei Individuen. 

Wer es schafft, von Beginn an eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen, in deren Zusammenhang genau das immer wieder deutlich wird, ist hier klar im Vorteil. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es „verboten“ wäre, sich gegenseitig zu unterstützen. 

Die folgenden Tipps können dem Entstehen einer Altersarmut oft effektiv entgegenwirken – unter anderem dann, wenn sie miteinander kombiniert werden. 

  1. Finanzen frühzeitig planen

Unabhängig davon, ob zwei Menschen gerade erst frisch zusammengekommen sind oder bereits seit Jahren zusammenleben: Jeder sollte sich in regelmäßigen Abständen Zeit nehmen, um die eigene Einkommenssituation zu hinterfragen und sich auch mit scheinbar „langweiligen Themen“, wie Altersvorsorge, auseinandersetzen. Dies gilt vor allem für diejenigen, die weniger als der Durchschnitt der Bevölkerung verdienen und/ oder die sich eine längere Auszeit genommen haben. 

  1. Ein Blick auf die (Renten-)Fakten

Obwohl das Thema „Rente“ auch in medialer Hinsicht regelmäßig präsent ist, sind sich viele nicht bewusst darüber, wie viel (oder wenig) ihnen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben zur Verfügung stehen wird. Umso wichtiger ist es, sich mit Rentenbescheiden und Co. auseinanderzusetzen, um auf eventuelle Lücken aufmerksam zu werden. 

  1. Eigenständig bleiben

Trotz aller Verliebtheit ist es ratsam, sich immer wieder seine individuelle Eigenständigkeit in Erinnerung zu rufen. Es ist vernünftig, gegen finanzielle und emotionale Abhängigkeiten zu arbeiten. Natürlich bedeutet dies nicht, dass man sich entfremden soll. Vielmehr geht es darum, sein eigenes Leben im Blick zu behalten. Auf dieser Art von Selbstbewusstsein und Selbstfürsorge bauen oft die erfolgversprechendsten Beziehungen auf. 

Die Sache mit der Bürokratie… 

Es mag sich ein wenig unromantisch anhören, aber: Jede Beziehung kann irgendwann scheitern. Und genau deswegen ist es so wichtig, vorzusorgen. Eheverträge gehören mittlerweile – gerade bei Menschen, die besser verdienen – dazu. Sie bieten die Chance, sich abzusichern. 

Dasselbe gilt unter anderem für Erbregelungen und Vorsorgevollmachten. Hier gilt im Prinzip dasselbe wie für Versicherungen: Die Beteiligten hoffen, dass sie sie niemals benötigen werden, profitieren aber von dem guten Gefühl, im „worst case“ ein Sicherheitsnetz unter sich zu wissen. 

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