SAARBRÜCKEN. Die SPD ist nicht nur im saarländischen Landtag stärkste Kraft. Sie hat auch die Bundestagswahl 2021 im Saarland gewonnen. Am 23. Februar werden die Karten neu gemischt. Alles Wichtige zur Wahl von der Saar:
Die Fakten
Rund 750.000 Wahlberechtigte sind in dem kleinsten Flächenland der Republik zur Stimmabgabe aufgerufen. 13 Parteien und Wählergruppen schicken ihre Kandidaten auf Landeslisten ins Rennen. Neben den drei im saarländischen Landtag vertretenen Parteien SPD, CDU und AfD sind das unter anderem FDP, Grüne, Linke und Freie Wähler. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) tritt zum ersten Mal an. 2021 lag die Wahlbeteiligung bei 77,3 Prozent.
Das Wahlsystem
Jeder Wähler hat zwei Stimmen – eine Erststimme für die Wahl eines Abgeordneten aus einem Wahlkreis, eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei. Im Saarland gibt es zur Bundestagswahl vier Wahlkreise: Saarbrücken, Saarlouis, St. Wendel und Homburg.
Die Ausgangslage
Gewinnerin der Wahl vor dreieinhalb Jahren war die SPD: Sie holte 37,3 Prozent, die CDU kam auf 23,6 Prozent der Zweitstimmen. Die FDP landete mit 11,5 Prozent vor der AfD (10,0) und der Linken (7,2).
Die Abgeordneten
Das Saarland ist derzeit in Berlin mit neun Abgeordneten vertreten. Von der SPD sind es vier: Esra Limbacher, Josephine Ortleb, Christian Petry und Emily Vontz. Von der CDU sind es zwei: Markus Uhl und Nadine Schön. Die FDP ist mit Oliver Luksic im Bundestag vertreten. Zudem ging je ein Mandat an AfD und Linke.
Die Spitzenkandidaten
Für die SPD geht Limbacher auf Platz eins der Landesliste ins Rennen, bei der CDU ist Roland Theis der Spitzenkandidat. Die FDP-Landesliste wird erneut von Luksic angeführt. Die Grünen haben Jeanne Dillschneider auf den Spitzenplatz gewählt, die AfD Carsten Becker.
Zur Bundestagswahl 2021 hatten die Saar-Grünen nach internen Querelen keine gültige Landesliste zustande gebracht und waren als Partei nicht wählbar.
Der Wahlkampf
Ein zentrales Thema ist die wirtschaftliche schwierige Lage im Saarland: Die Stahl- und Automobilindustrie, die beiden wichtigsten Industrie-Standbeine im Land, stehen angesichts von Umstellungen auf umweltfreundliche Produktion vor großen Umwälzungen. Automobilzulieferer haben bereits Stellenabbau angekündigt. Aber auch die Stärkung des Mittelstandes steht im Fokus.
Weniger Promis
Bei der Bundestagswahl 2021 waren noch deutschlandweit bekannte Persönlichkeiten im Rennen. Dazu zählten die frühere Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU). Sie haben ebenso ihre politische Karriere beendet wie Heiko Maas (SPD), der frühere Außenminister. (Quelle: dpa)