Jugendkonferenz in Trier fordert kostenlosen öffentlichen Nahverkehr

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TRIER. Eine auf 90 Jugendliche gestiegene Teilnehmerzahl und noch mehr Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, die sich der direkten Diskussion stellen: Die Trierer Jugendkonferenz erfreute sich bei ihrer zweiten Auflage in der Kunstakademie einer großen Resonanz. Sie setzte sich in vielen Facetten mit der Frage auseinander, wie Trier noch jugendfreundlicher werden kann, und wo es Handlungsbedarf gibt.

Die Workshopgruppen in der Tagung fordern unter anderem, Lücken im innerstädtischen Radwegenetz zu schließen, eine Fahrrad-App zu entwickeln, weitere Schultoiletten zu sanieren, ein modernes Jugendcafé zu schaffen und Jugendtreffs zu modernisieren. Beim ÖPNV verlangen die Jugendlichen pünktlichere Busse sowie eine kostenloses Nahverkehrsangebot für alle. Die Gruppe „Müll und Umwelt“ setzt sich unter anderem für Raucherecken an großen Bushaltestellen ein.

Eine Befragung nach der Tagung durch das federführende städtische Jugendamt ergab, dass 89 Prozent der Teilnehmer den Dialog mit Entscheidungsträgern positiv bewerten, aber mehr als die Hälfte auch unsicher ist, ob ihre Vorschläge umgesetzt werden. Daraus ergibt sich für die zuständige Jugendhilfeplanerin Graiswin Kattoor eine Schlussfolgerung: „Es ist außerordentlich wichtig, dass die Themen in der Stadtverwaltung und von den Fraktionen weiterverfolgt werden und die jungen Menschen die Erfahrung machen, dass ihre Ideen ernst genommen werden.“ Die Auswertung ergab außerdem, dass fast 90 Prozent der Teilnehmer weiterhin über die Entwicklungen bei ihren Themen informiert werden wollen. Das ist für Kattoor ein „sehr erfreuliches Ergebnis“. Mit der Tagung insgesamt waren 93 Prozent der Teilnehmer zufrieden oder sogar sehr zufrieden.

Die breite Jugendbeteiligung in einer Konferenz ist ein Baustein zur Weiterentwicklung einer „Eigenständigen Jugendpolitik“. Dieses Ziel verfolgt eine eigene Steuerungsgruppe. Für die Jugendstrategie wurde ein eigenes Logo unter dem Motto „Jugendgerecht beteiligt – Bewege Dein Stadt“ entworfen. Für die zweite Konferenz waren die neunten Klassen der allgemeinbildenden Schulen, der Fachschulklassen der Berufsbildenden Schulen, Jugendeinrichtungen und -verbände sowie Jugendkultureinrichtungen eingeladen worden, jeweils zwei Vertreterinnen und Vertreter zu entsenden.

Zentrale Ergebnisse der Tagung sind bald unter folgendem Link zu finden: www.trier.de , Suchbegriff: Eigenständige Jugendpolitik. Nach der Konferenz ist ein großes Projektgruppentreffen mit allen geplant, die Interesse an einer Vertiefung der Themen geäußert haben. Hierzu sind auch weitere interessierte Jugendliche eingeladen, die nicht bei der Konferenz dabei waren. Informationen zu den Terminen gibt es demnächst unter: www.jugendbeteiligung-trier.de.

Das Mainzer Jugendministerium unterstützt seit knapp zwei Jahren die Entwicklung einer „Eigenständigen Jugendpolitik“ in Trier durch das Programm „Jung, eigenständig stark (JES!) Eigenständige Jugendpolitik“ ergänzt durch das „Praxisentwicklungsprojekt zur Profilierung von Jugendarbeit vor Ort“ (PEP). Als Anerkennung der bisherigen Trierer Ergebnisse stärkt das Land mit einer halben Stelle die Entwicklung der jugendpolitischen Infrastruktur. Die Stadt beteiligt sich mit einem Eigenanteil und erhält daher weitere 25.000 Euro vom Land. Um die Koordinierung kümmert sich die Steuerungsgruppe, der sich weitere interessierte Jugendliche und Experten aus der Jugendarbeit anschließen können. Informationen bei der städtischen Jugendhilfeplanerin, E-Mail: [email protected].

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5 Kommentare

  1. Solch einen Stuss, ich denke wir sollten arme Leute welche ihr Leben nicht stemmen können entbinden und nicht Kinder von Frau Dr. Prof. Ich lese nur noch Jugend und Kinder, Hallo wer hat denn ab 1945 dieses land aufgebaut, diese Leute verarmen. Mir geht es gut, in dem Alter bin ich auch nicht aber mein Grossvater

  2. Indem Vorschläge gemacht werden, engagiert und „leistet“ die Jugend doch einen Teil. Warum werden die Generationen so unangenehm gegeneinander ausgespielt? Wenn junge Menschen sich an einem Punkt engagieren und für etwas einsetzen sollte das mMn positiv aufgenommen werden.
    Ein kostenloser Nahverkehr kommt zudem auch gerade Großelterngeneration zugute.

  3. @die Jugend fordert mittlerweile alles , hat aber paradoxerweise noch nichts geleistet

    Na, na, ist denn die Ice Bucket Challenge, Hecking, und die Kiki-Challenge denn nichts? ?

  4. 1o Km entfernt ist der Nahverkehr bereits kostenlos.
    Für alle!
    Nach den Luxemburgern sollten wir uns orientieren und weniger lamentieren.

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