BLAUE LAGUNE: SO HAT TRIER GEWÄHLT!

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TRIER. Beim ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt Trier haben sich die Bürgerinnen und Bürger Triers entschieden: DIE ARAL-TANKSTELLE AN DER OSTALLEE BLEIBT.
BIS 19.15 Uhr hatte in einem beispiellosen WAhl-Krimi die überwiegende Mehrheit (73 Prozent) deutlich für den Verbleib der Aral-Tankstelle gestimmt!

DIE BLAUE LAGUNE BLEIBT!

84.631 Triererinnen und Trierer konnten am heutigen Sonntag über die Frage abstimmen: Soll der Stadtvorstand der Stadt Trier den Pachtvertrag der Tankstelle Ostallee (Grundstück Gemarkung Trier, Flur 15 Nr. 218/5) um 10 Jahre plus einer Option auf weitere fünf Jahre verlängern?

Stimmten mindestens 12.695 der Triererinnen und Trierer mit Ja und sind sie die Mehrheit der Abstimmenden, dann muss der Stadtvorstand den Entscheid so umsetzen.

Stimmten mindestens 12.695 der Triererinnen und Trierer mit Nein und sind sie die Mehrheit der Abstimmenden, dann ist der Entscheid abgelehnt und der gültige Stadtratsbeschluss wird umgesetzt. Der Pachtvertrag für die Tankstelle läuft dann plangemäß zum 31.12.2017 ab. Aral muss die Tankstelle auf eigene Kosten beseitigen und der Stadt 200.000 Euro für die Gestaltung des Alleenrings zahlen.

Hätten weder von der Ja-, noch von der Nein-Seite das Quorum erreicht, hätte sich der Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 14. Dezember, um 17 Uhr, noch einmal mit dem Pachtvertrag befassen müssen.

Aber: Basisdemokratie pur – Die Bürger Triers wollen die IHRE BLAUE LAGUNE!

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7 Kommentare

  1. Sehr gutes Ergebnis im Bürgerentscheid für die Tankstelle.
    Hoffentlich „wacht das Planungsamt und der Stadtrat mal auf“ auch in Bezug auf die Entscheidung zum Flächennutzungsplan ( Stand jetzt: Brubacherhof ja – Zewen bis Euren nein).
    Vernünftig wäre Bauland entlang der Bahnstrecke zwischen Zewen und Euren, die demnächst für den Personennahverkehr erschlossen wird.
    Die Unterführung der Bahn kostet nicht mehr als die vom Baudezernenten versprochenen Ausbauten der Knotenpunkte Kaiserthermen, Aulbrücke, Knotenpunkte Heiligkreuz usw.
    Ganz zu schweigen von den Staus während der Bauzeit, während beim Bau der Unterführung in Höhe der Justizvollzugsanstalt kein Verkehr behindert würde.
    Wahrscheinlich würde dafür auch ein Bürgerentscheid ein richtiges Ergebnis zum FNP bringen.

    • Ergänzung von JBL, Trier:
      Außerdem plant der Oberbürgermeister ja auch das ehemalige Bundeswehrgelände bei der Justizvollzugsanstalt (jetzt Unterbringung der Flüchtlinge) zu kaufen für Gewerbebetriebe.
      Die Nadelbäume und Koniferen zwischen Zewen und Euren wachsen auch auf den Höhen um Trier,
      wie bereits seit Jahren von der Gartenbaufirma praktiziert.
      Die vielen neuen Häuser würden dem Stadthaushalt mehrere Hunderttausend Euro Grundsteuer in die Stadtkasse „spülen“.

  2. Die Aussage „Die Bürger Triers wollen die IHRE BLAUE LAGUNE!“ ist bei einer Wahlbeteiligung von etwas mehr als 20% wohl dem Sensationsjournalismus geschuldet! Richtig(er) wäre: deutlich weniger als 20% der Trier haben für den Erhalt der BLAUEN LAGUNE gestimmt. Aber sie bekommen sie trotzdem. Dank eines Bürgerentscheids, der alle (!) Trierer mehr als 200 TEUR gekostet hat.

    • Es ist toll zu sehen wie sich die Bürger für so einen Pippifax einsetzen die wirklich wichtigen Themen aber einfach an ihnen vorbei entschieden werden, so funktoniert Populismus , lass das Volk über unwichtiges abstimmen dann gibt es erstmal Ruhe und zwischenzeitlich wird ungestört an wirklich wichtigem gearbeitet.
      Das Quorum liegt viel zu niedrig ,ein Bürgerbegehren soll den Wunsch der Bürger ausdrücken , das sollte doch die Mehrheit sein und nicht nur ein Bruchteil der Wahlberechtigten, dieses System ist auch der Grund warum mit immer weniger Stimmen immer wieder die selben „Politiker“ gewäht werden.

  3. Seltsam, ich kenne die Tankstelle zwar, habe sie aber nie benutzt.Wo die Grenze Luxemburgs mit viel billigeren Sprit Sinan ist, tankt man eher in Wasserbillig

  4. Die meisten Stimmen regen sich gerade darüber auf, dass der Bürgerentscheid ja doch nicht sooo repräsentativ gewesen ist. Ich dagegen finde es eher bemerkenswert, dass gestern, am 2. Advent und bei Wind und Wetter, so viele Menschen den Weg zur Wahlurne gefunden haben. Okay, die Hälfte derer wird auf dem Weg zwischen Glühwein und fettiger Bratwurst grade noch mal so einen Schlenker gemacht haben, und einige eher ältere Semester wollten gezielt nur vor der Wahlurne salutieren. Darüber hinaus tippe ich einfach mal, dass die Lieblingsfarbe einiger Urnenbesucher das blau ist, was die Entscheidung um Einiges einfacher gemacht haben wird … aber immerhin… Spaß ein wenig beiseite – die Bürger haben gewählt und entschieden. Die Beweggründe werden verschiedenster Art gewesen sein und waren wohl sowohl der Ausdruck von nächtlichen Fressattacken, oft leeren Autotanks, sowie purem Aktionismus entgegen der Obrigkeit. Die SPD wird sich nun andere Gedanken um die überfällige Verkehrsberuhigung der Ostallee machen müssen, die Grünen müssen sich nun einen anderen Weg suchen, um die negative CO2-Bilanz auszugleichen, die durch den exzessiven Druck der Anti-Plakate entstanden ist. Die CDU kann nächtens weiterhin den Benz auf dem Nachhause-Weg aus dem Club Pearls betanken und die FDP sich ihre Tiefkühlpizza besorgen (aber vor dem nächtlichen Genuss bitte das Plastik abmachen und das Ding ab in den Ofen, gell!). Die AfD-Hanseln dürfen 24 Stunden weitersaufen und die Linken, tja, die sind spitzbübisch froh, dass die Arbeitsplätze bestehen bleiben und endlich mal etwas viertelwegs basisdemokratisch geregelt worden ist. Folglich kann jede/r doch tatsächlich ein wenig zufrieden sein. Nicht zuletzt die Betreiber des Weihnachtsmarktes – chapeau, das war eine gelungene und von weither vorbereitete Farce, um Menschen am richtigen Sonntag in die Innenstadt zu locken – ihr denkt wirlich mit! Abseits meiner möglicherweise zu lapidaren Worte möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ein Bürgerentscheid zu einem Thema unter all den wichtigen Dingen noch keinen Sommer macht. Jeden Tag gehen Arbeitsplätze verloren, jeden Tag werden Entscheidungen über die Köpfe des Bürgers getroffen, die parteipolitischen Erwägungen geschuldet sind. Würden wir gegen jede Fehlentscheidung der Stadt Trier aufbegehren – majuh.. da kämen wir aus Bürgerentscheiden ja gar nicht mehr heraus… Aber schön, dass damit mal ein Anfang gemacht wurde. Ich zumindest werde mich jetzt mit dem Gedanken eines Autokaufes beschäftigen – damit es sich wenigstens lohnt.

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