HAHNH. (dpa/lrs) Nach mehreren Flugausfällen im September am Flughafen Hahn sieht der Billigflieger Ryanair dort im Oktober vorerst keine Streichungen vor – im Gegensatz zu vielen anderen Airports.
Das geht aus einer Liste auf seiner Webseite hervor. Am Montag war im Hunsrück je ein Flug nach Porto, Ibiza und Montpellier ausgefallen – und ein Flug von Montpellier zum Hahn. An diesem Donnerstag (21.9.) streicht Ryanair laut Liste eine Verbindung Hahn-Edinburgh und einen Rückflug zwischen diesen beiden Orten.
Zwar benachrichtigt Ryanair nach eigenen Angaben betroffene Passagiere per E-Mail. «Aber einige sind tatsächlich hierher gekommen und waren natürlich verärgert», sagte Hahn-Sprecherin Hanna Hammer am Mittwoch. «Wir verweisen die an Ryanair, wir stellen nur die Infrastruktur. Wir kriegen den Ärger ab, aber können nichts dafür. Wir können eigentlich nur trösten, mehr kann man als Flughafen nicht machen.» Wird ein Flug abgesagt, können Passagiere laut Ryanair entweder eine Rückerstattung beantragen oder gratis umbuchen.
Die irische Airline hatte angekündigt, täglich bis zu 50 ihrer mehr als 2500 Flüge zu streichen. Bis Ende Oktober wären das insgesamt rund 2000 Verbindungen. Offizielle Begründung: Man wolle die eigene Pünktlichkeit verbessern und müsse Urlaubsansprüche der Crews berücksichtigen. Ryanair geriet damit heftig in die Kritik. Zugleich wurden Zweifel an der Begründung laut. Statt einer verfehlten Personalplanung könnten nach Ansicht von Experten auch massenhafte Kündigungen von Piloten oder eine strategische Entscheidung zur Air-Berlin-Insolvenz hinter den Flugstreichungen stehen.