
BOCHUM/SALMROHR. Wenn der FSV Salmrohr am Sonntag (14.30 Uhr, Salmtalstadion) in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals auf den VfL Bochum trifft, liegt die Favoritenrolle bei den Gästen. Bochum ist mit zwei Siegen aus zwei Spielen und ohne Gegentor glänzend in die Zweitliga-Saison gestartet und spielt außerdem drei Klassen höher. In der Pressekonferenz vor der Reise ins Salmtal gab der VfL noch eine Neuverpflichtung bekannt. Peniel Mlapa kommt von Borussia Mönchengladbach und ist bereits am Sonntag spielberechtigt.
„Peniel Mlapa erfüllt unser Anforderungsprofil. Er ist körperlich robust, besitzt Tempo und Durchsetzungskraft. Er ist 24 Jahre alt und hat schon in der Bundesliga bewiesen, dass er das Niveau für die 1. Liga hat. Ich glaube, dass Peniel trotzdem noch Entwicklungspotential hat und hoffe, dass er das in den nächsten beiden Jahren bei uns unter Beweis stellen wird“, freute sich VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter über den Neuzugang. Cheftrainer Gertjan Verbeek hatte der Einschätzung Hochstätters nichts hinzuzufügen und freut sich ebenfalls über eine weitere Verstärkung.
Mit Mlapa gewinnt der ohnehin schon stark besetzte Kader des Revierclubs weiter an Qualität. Die Mannschaft die in der Saison 2014/15 mit 53 Treffern den besten Angriff der zweiten Liga stellte, aber auch 55 kassierte, ist sicherlich stabiler geworden, wie der Saisonauftakt zeigte. Entsprechend selbstbewusst wird Bochum, das bereits am Samstag anreist, im Salmtalstadion antreten.
Cheftrainer Gertjan Verbeek nimmt den Oberligisten aus Rheinland-Pfalz sehr ernst und wird keine große Rotation in seiner Aufstellung vornehmen. Lediglich Manuel Riemann wird anstatt Andreas Luthe das Tor hüten. Der Übungsleiter sieht seine Truppe gut auf den FSV vorbereitet: „Uns stand Videomaterial zur Verfügung. Wir konnten so rausfinden, wie der Gegner spielt, in welcher Besetzung er meistens spielt und wie das Aufbauspiel des Gegners aussieht. Wir machen dieselbe Vorbereitung wie in einem Liga-Spiel.“ Verbeek hat an seine Mannschaft appelliert, dass die Aufgabe in Salmrohr nur eine Einstellungssache ist: „Wir sind gut in Form, haben eine gute Vorbereitung gemacht, sind gut in die Liga gestartet und wenn die Mannschaft so fokussiert ist wie in der Vorbereitung und beim Ligastart dann wird das kein Problem sein.“ Allerdings warnt der Coach auch davor, „dass es nach hinten losgehen kann, wenn man nicht voll bei der Sache ist.“
Welche Überraschungen der Pokal bereithalten kann, weiß auch der VfL-Trainer aus eigener Erfahrung in seinem Heimatland: „Man kann auch als Zweitligist bis zum Finale kommen. Das ist das Schöne im Pokal. Man muss nur fünf Spiele machen und kann ein Finale erreichen. Man sieht jedes Jahr wieder, dass Erstligisten früh scheitern.“ Der Holländer war aber schon nach dem 2:1-Sieg im Test gegen Borussia Dortmund vor dem Saisonstart selbstbewusst: „Wir haben gegen Dortmund gesehen, dass wir auch gegen eine Erstliga-Mannschaft sehr organisiert spielen können. Allerdings müssen wir in Salmrohr aufpassen. Die werden hoch motiviert sein und auch für den FSV ist es möglich gegen uns zu gewinnen, wenn wir nicht das machen, was wir machen müssen. Das macht den Pokal so speziell.“
Der Zweitligist bestätigt: Für das Pokalspiel in Salmrohr hat der VfL alle 1.100 Tickets, die vom Gastgeber zur Verfügung gestellt wurden, an den Fan gebracht. Zahlreiche weitere Bochumer Anhänger Fans werden das Restkartenkontingent vor Ort nutzten und den VfL im Salmtal-Stadion unterstützen.
Der VfL spielte insgesamt 34 Jahre in der 1. Bundesliga, stand zwei Mal im Endspiel um den DFB-Pokal (1968 und 1988) und spielte zwei Mal im UEFA-Pokal (1997/98 und 2004/05). Drei Meistertitel in der 2. Bundesliga stehen in der Erfolgsliste: 1993/94, 1995/96 und 2005/06. Drei Mal errangen Spieler des VfL die Torjägerkanone in der 1. Bundesliga: Stefan Kuntz (1985/86 mit 22 Toren), Thomas Christiansen (2002/03 mit 20 Toren) und Theofanis Gekas (2006/07 mit 20 Toren).