++ Trier: SWT senkt Preise in Parkhäusern – aber nur bei digitaler Nutzung ++

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Das SWT-Parkhaus am Hauptmarkt; Foto lokalo.de

TRIER. Ab dem 1. Januar 2026 wird das Parken in fünf Trierer Parkhäusern tatsächlich günstiger – zumindest auf den ersten Blick. Die Stadtwerke Trier (SWT) senken den Stundenpreis für das digitale Komfort-Parken von 2,40 Euro auf 1,92 Euro. Das entspricht einem Rabatt von nun 20 Prozent – allerdings nur für diejenigen, die per App und Kennzeichenerkennung bezahlen. Aktuell gibt es einen Rabatt, bei Nutzung der App, von 10 Cent pro angefangenen 30 Minuten.

Wer weiterhin klassisch ein Ticket zieht, zahlt den bisherigen Preis. Die Regelung gilt zunächst für ein Jahr und betrifft die Parkhäuser City-Parkhaus, Viehmarkt, Hauptmarkt, Basilikaund Konstantin.

Digitalisierung als Ziel – Rabatt als Mittel

Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD), zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der SWT, bezeichnet den Schritt als „wichtigen Beitrag zur Stärkung der Innenstadt“. Ziel sei es, Handel und Gastronomie zu unterstützen und die Parkhäuser stärker auszulasten.

Doch hinter der Preissenkung steckt mehr als nur ein Rabatt: Die SWT wollen ihre digitale Park-App  stärker etablieren und die automatische Kennzeichenerkennung zur Standardlösung machen. So werden Parkvorgänge, Nutzungszeiten und Bewegungsmuster präziser erfasst.

Rabatt als Signal – kein Wendepunkt

Was wie ein Impuls für die Innenstadt klingt, ist bei genauerem Hinsehen eher ein Testlauf. Triers Innenstadt kämpft mit Leerständen, sinkender Frequenz und Konkurrenz durch Onlinehandel und Luxemburg. Ob ein Nachlass für digitales Parken tatsächlich neue Kundschaft bringt, bleibt fraglich.

Politik jubelt – doch Skepsis bleibt

Die Jamaika-Koalition im Stadtrat aus CDU, Grünen und FDP feiert die Preisreduzierung als „konsequente Umsetzung“ ihres Stadtratsantrags vom September 2025. Der Rabatt sei ein „Baustein nachhaltiger Mobilität“ und solle den Parksuchverkehr verringern.

Smart City Trier – oder digitaler Testballon?

Die Maßnahme reiht sich ein in Triers Strategie, sich als Smart City zu positionieren.
Digitale Lösungen, automatisierte Systeme und datenbasierte Verkehrssteuerung sollen die Stadt effizienter machen. Die SWT wollen nach eigenen Angaben prüfen, ob sich das Modell dauerhaft etablieren lässt. Grundlage dafür sollen die Ergebnisse der laufenden Analyse sein.

Fazit

Die Stadtwerke schaffen mit dem neuen Preismodell ein attraktives digitales Angebot – für technikaffine Nutzerinnen und Nutzer. Die Politik wertet es als Erfolg, weil es schnell, sichtbar und unstrittig ist. Doch ob ein App-Rabatt wirklich mehr Menschen in die Innenstadt bringt, ist offen.

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