Biontech und Curevac beenden Patentstreit – Weg für Milliarden-Übernahme frei

0
Foto: Andreas Arnold / dpa (Archivbild)

MAINZ/TÜBINGEN. Der jahrelange Patentstreit zwischen den mRNA-Impfstoffherstellern Biontech und Curevac ist beendet. Die Einigung ebnet den Weg für die geplante Übernahme des Tübinger Unternehmens durch den Mainzer Impfstoff-Giganten – ein Milliardendeal, der nun noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll.

Vergleich über 740 Millionen US-Dollar

Laut Mitteilungen beider Unternehmen zahlt Biontech insgesamt 740 Millionen US-Dollar an Curevac und dessen britischen Partner GlaxoSmithKline (GSK). Der Betrag wird hälftig aufgeteilt. Zudem verpflichtet sich Biontech, rückwirkend ab 1. Januar 2025 eine Lizenzgebühr von 1 Prozent auf Erlöse mit Covid-19-Impfstoffen in den USA zu entrichten. Curevac wiederum überweist GSK 50 Millionen US-Dollar.

Weltweite Lizenz nach Übernahme

Ein weiterer Teil der Vereinbarung sieht vor, dass Curevac Biontech und dessen US-Partner Pfizer eine nicht-exklusive Lizenz für die Herstellung und den Verkauf von mRNA-basierten Covid-19- und Influenza-Produkten in den USA erteilt. Nach Abschluss der Übernahme soll diese Lizenz weltweit gelten.

Hintergrund: Von der Impfstoff-Entwicklung zum Rechtsstreit

Während der Corona-Pandemie lieferten sich Biontech und Curevac ein Wettrennen um die Zulassung eines mRNA-Impfstoffes. Biontech brachte sein Vakzin erfolgreich auf den Markt und erzielte Milliardenumsätze, während Curevac sein Produkt zu spät entwickelte und kommerziell scheiterte. Curevac warf Biontech später vor, Patente verletzt zu haben, und forderte eine Beteiligung an den Einnahmen.

Biontech betonte nun, die Einigung sei kein Schuldeingeständnis, sondern diene dazu, „Rechtsfrieden“ zu schaffen und die geplante Übernahme reibungslos zu ermöglichen.

Vorheriger ArtikelSiebenjährige missbraucht – Ermittlungsaktion mit Speichelproben soll helfen
Nächster ArtikelBetzenberg ausverkauft: Kaiserslautern empfängt Schalke

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.