
SAARBRÜCKEN. Schlag gegen organisierte Finanzkriminalität: In einer koordinierten Razzia haben Ermittler am Mittwochmorgen in sieben Bundesländern eine mutmaßliche Bande von Anlagebetrügern hochgenommen. Laut Landespolizeipräsidium Saarbrücken sollen die Tatverdächtigen über Jahre hinweg ein groß angelegtes Schneeballsystem betrieben und damit Anleger um mindestens sechs Millionen Euro gebracht haben.
Mehr als 190 Polizeibeamte durchsuchten insgesamt 25 Objekte, darunter allein zwölf im Saarland. Dabei wurden fünf Haftbefehle vollstreckt, die sich gegen zentrale Mitglieder der mutmaßlichen Bande richten. Insgesamt wird gegen 19 Beschuldigte ermittelt.
Sieben Bundesländer betroffen – Saarland koordinierte Einsatz
Der Großeinsatz wurde vom Saarland aus koordiniert, mit Unterstützung von Polizeikräften aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Sachsen, Niedersachsen und Hamburg. Die Ermittlungen laufen seit Längerem und werden durch das Landespolizeipräsidium in Saarbrücken geleitet.
Verdacht: Bandenmäßiger Betrug und illegale Finanzgeschäfte
Gegen die mutmaßlichen Täter wird unter anderem ermittelt wegen:
-
gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs
-
illegaler Bankgeschäfte
-
Verstoßes gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz
-
Geldwäsche
Die Gruppe soll gezielt gutgläubige Anleger mit dem Versprechen hoher Renditen geködert haben. Neue Einlagen sollen genutzt worden sein, um frühere Anleger auszuzahlen – ein klassisches Schneeballsystem, das irgendwann zusammenbrach.
Innenminister Jost: „Bedeutender Schlag gegen Finanzkriminalität“
Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) lobte den Einsatz als wichtigen Erfolg:
„Der heutige Einsatz war ein bedeutender Schlag gegen Kriminalität im Bereich des Finanzbetrugs. Wir werden nicht zulassen, dass organisierte Banden die Gutgläubigkeit von Anlegern ausnutzen.“
Ermittlungen dauern an
Die Auswertung von Beweismaterial aus den Durchsuchungen steht noch am Anfang. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg des Schadens, da sich potenziell noch weitere Geschädigte melden könnten. Die Ermittlungen werden in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Saarbrücken weitergeführt.
(mit dpa)
Die Geschädigten werden wohl -wenn überhaupt- nur einen Teil ihres Geldes zurück erhalten. Selbst Schuld, wenn man sich nur von der Gier treiben lässt.