Große Solidarität nach Feuer-Inferno in Lokschuppen

Fastnachtswagen, Bühnenbilder und Karnevalsdeko sind in der Neujahrsnacht einem Feuer zum Opfer gefallen. Nach dem ersten Schock gilt es, die Traditionsveranstaltungen zu retten.

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Nicht nur das Gebäude ist abgebrannt, auch gelagerte Karnevalswagen, Bühnendeko und Weihnachtsmarkthütten sind den Flammen zum Opfer gefallen. Foto: Thomas Frey/dpa

NEUWIED. Zwei Tage nach dem Brand des Lokschuppens im Neuwieder Stadtteil Engers ist das ganze Ausmaß offensichtlich. Nicht nur das Gebäude ist dem Brand zum Opfer gefallen, auch alles, was darin gelagert war.

Darunter auch fast fertige Karnevalswagen, Fastnachtsdekorationen, Bühnenbilder sowie Hütten für den Weihnachtsmarkt. «Was hier abgebrannt ist, ist Engerser Heimat, das ist Tradition, das ist Engerser Brauchtum», sagt Ansgar Schunkert, Vorsitzender der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft (GEK).

Eigentlich wollte Schunkert in der Silvesternacht gerade ins Bett gehen, als sein Handy klingelte. Ein Bekannter habe angerufen, sagte bei Schunkert in der Nähe brenne es. Beim Blick aus dem Fenster erkannte er direkt, dass der Lokschuppen in Flammen steht. «Da war klar, da gibt es leider nichts mehr zu retten», sagt er. Die Polizei vermutet, dass eine Silvesterrakete den Brand ausgelöste.

Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpfen in der Silvesternacht den Großbrand einer Lagerhalle. Foto: dpa

«Man ist fassungslos, man ist paralysiert.»

«Der Lokschuppen ist die Wiege des Engerser Karnevals, hier findet alles statt», sagt Mike Fischer über das Gebäude. Fischer ist unter anderem Vorsitzender des Bürgervereins Engers. «Hier hat so viel Material gelagert, so viele Erinnerungen, das ist gar nicht wiedergutzumachen. Man ist fassungslos, man ist paralysiert.»

Das sieht auch Schunkert so: «Es ist eine Katastrophe, es hängen so viele Erinnerungen an dem Lokschuppen.» Der Lokschuppen sei nicht nur als Lagerort genutzt worden, dort hätten auch Feiern stattgefunden. Zudem seien dort Karnevalswagen, Bühnenbilder und Kulissen gemeinsam gebaut worden. Da sei man den Tränen schon sehr nahe.

«Es ist eine Katastrophe», sagt Ansgar Schunkert. Foto: Thomas Frey/dpa

Große Solidarität in der Region

Die Unterstützungsbereitschaft aus der Region sei beeindruckend, teilte die Stadt mit. Unternehmen hätten Hilfe signalisiert oder bereits zugesichert. Der GEK sei auch Solidarität aus anderen Bezirken angeboten worden. «Das ist nicht selbstverständlich», betonte Schunkert. Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) sprach von einem «tollen Signal, dass die Menschen dorfgemeinschaftsübergreifend zusammenstehen».

Für die Karnevalszeit seien schon viele Unterstützungszusagen gekommen. Für den Rosenmontagszug könne man sich einen Wagen leihen, auch die Hallendekoration könne ausgeliehen werden, so Schunkert. Bereits am Neujahrstag hatte zudem ein Treffen der Stadtspitze mit den Vereinen stattgefunden, um die nächsten Schritte zu besprechen. Dabei habe Oberbürgermeister Einig einen Wiederaufbau als klares Ziel ausgemacht, so Mike Fischer. Doch die Karnevalisten bleiben realistisch: «Die Größe, die wir hatten, werden wir nicht mehr kriegen», sagt Schunkert. Eine kleinere, modernere Halle sei jedoch vorstellbar.

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